Kumi, 21.09.10
Samstag ist hier nicht viel passiert, Eike und ich haben das Haus ein wenig geputzt und sonst gelesen und Filme geguckt.
Sonntag wollten wir dann zu den Rockpaintings und zur Highschool. Angedacht war die Abfahrt für 10 Uhr, losgefahren sind wir dann um 14:30...
Gegen 11 habe ich Ben, der mit uns mitfahren sollte mal angerufen, wie das jetzt aussieht mit losfahren und erfahren, dass wir noch gar keinen fahrbaren Untersatz haben. Die Suche nach eben diesem hat sich dann bis 14:30 hingezogen und letztendlich sind wir dann mit Bodabodas gefahren.
So heißen die Motorradtaxis hier in Uganda. Hätte man auch schon um 10 haben können...
An der Highschool wurden wieder viele Reden gehalten, aber auch getanzt und gesungen. Das Handover an sich war nicht so spannend und eher langweilig, aber anschließend gab es noch Essen und ich habe das erste mal in Uganda Filettstücke gegessen. Zumindest vermute ich das, da ich keinerlei Knorpel oder irgendetwas Zähes beim kauen feststellen konnte.
Aufgrund unserer kleinen Verspätung haben wir es dann natürlich nicht mehr zu den Rockpaintings geschafft und Affen gab es auch keine, weil die immer nur morgens von den Felsen auf das Schulgelände kommen.
Gestern morgen war ein eher weniger unterhaltsamer Arbeitsteiltag. Genauer gesagt haben wir nichts gemacht außer Schach gespielt und gelesen. Dafür waren wir Nachmittags aber an der Kumi Primary School (Primary School sind hier 7 Jahre, P1 – P7; Secondary bis O-Level 4 Jahre, S1 – S4, und fürs A-Level muss man nochmal 2 Jahre dranhängen, S5 – S6) und haben einen Volleyball übergeben, den ich mitgebracht habe. Die Schule hat zwar einen „Volleyball Platz“, aber keinen Ball. Der ist leider kaputt gegangen und es fehlt an Geld für einen Neuen.
Zur Übergabe wurde dann die ganze Schule zusammengerufen und ich durfte noch ein paar Worte sagen. Anschließend wurde der Ball direkt durch 2 Mädchen- und 2 Jungen-teams getestet.
An der Primary School gibt es ca. 900 Schüler von P1-P7 und ganze 16 Lehrer, so dass teilweise in einer Klasse bis zu 120 Leuten sitzen. Da beschwert sich in Deutschland noch einer über große Klassen!
Heute waren wir mit jemandem vom Disaster Management aus Mblae, der nächsten größeren Stadt, in kleineren Dörfern in unserer Branch, die letzte Woche Dienstag auf Grund von Regen überflutet wurden. Wir haben ein paar eingestürzte Lehmhütten, vergammelte Maniokfelder und verschmutze Trinkwasserbecken gesehen. Und eine Straße, die einfach aufgehört hat und sich stattdessen und einen Sumpf verwandelt hat.
Auch habe ich heute einige, mir neue, lokale Speisen probiert. Zu erst einmal gerösteten Mais, der nicht wie unser Mais vom Grill oder aus dem Topf schön weich ist, sonder noch hart und nach nicht fertigem Popcorn schmeckt. Kann man essen, aber nicht empfehlenswert.
Dann habe ich, endlich mal, das local brew probiert. Und zwar kamen wir in eines der kleinen Dörfer (ca. 40 Leute), dass etwas höher gelegen und deshalb nicht so stark betroffen ist, und in dem natürlich auch schon um 12 Uhr getrunken wurde. So gastfreundlich wie die Menschen hier sind, wurde mir dann direkt einer der wenigen Stühle angeboten und ich durfte das lokal brew probiert.
Das ganze ist warm! Und schmeckt nach vergorenem Apfel- oder Irgendwassaft. Eigentlich ganz witzig.
Zu guter Letzt gab es noch Zuckerrohr. Man muss die Rinde abreißen (mit Zähnen oder Händen, meist jedoch Zähnen) und kann dann das Innere „kaufen“, so ähnlich wie einen Apfel, nur dass man das Stück wieder ausspuckt, anstatt es runter zu schlucken. Für mich eindeutig zu süß, aber die Uganda essen davon ganze Stangen...
Nach unserem Trip ins „field“ haben waren wir dann noch an der Reisfabrik und haben Reis gekauft. Für die meisten Leute hier ist es zu teuer jeden Tag Reis zu essen und wir haben 4,5 € für 10 kg bezahlt.
Jetzt gibt es die nächsten Tage Reis!
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