Montag, 13. September 2010

Kumi, 12.09.2010
Man merkt, dass man hier in Afrika ist.
Internet war in Mbale ausverkauft, unser Klo ist undicht, unsere Dusche verstopft, Wasser immer noch nicht da, vermutlich auch nicht innerhalb der nächsten Woche, und die Fenster kann man ohne Probleme in ihre Einzelteile zerlegen. Überhaupt hab ich den Eindruck, dass alles, was bei uns auf dem Sperrmüll landet, irgendwie seinen Weg hierhin findet. Seien es alte Scharniere, die „guten“ Plastikstühle oder die Altkleidersammlung, die meist in einem riesigen Haufen auf dem Markt zum verkauft bereit liegt.
Aber sonst geht es mir ganz gut!
Samstag waren wir auf dem Wochenmarkt hier in Kumi, der außerhalb der Stadt stattfindet, da es keinen Platz in Kumi gibt, der groß genug wäre.
Neben oben erwähnten Altkleiderhaufen gab es dort lokales Essen aller Art und Handwerkszeugs.
Essen dort zu kaufen scheint mir im Moment noch nicht ganz so sicher, da Alles gerne mal angefasst wir oder durchgebrochen oder mit dem Daumen eingedrückt. Aber wir haben trotzdem Jackfruit und Bambaranuts gekauft und probiert. Ich fand beides eigentlich ganz gut, Eike nicht.
Jackfruit hat eine Gummikonsistenz, Harzt stark und verursacht gelegentlich auch mal ganz gerne Durchfall. Dafür schmeckt sie aber süß und ist lustig zu essen. Man muss die einzelnen „Wabern“ von der Schale und so komischen Fasern trennen und dann noch den Stein entfernen.
Bambaranuts sind verpackt wie Erdnüsse und schmecken auch nach Erdnüssen. Mit einem Schuss Bohnen. Und sie sind klebrig. Auch schön.
Anschließend sind wir nach Mbale gefahren, um einige Einkäufe zu erledigen. Die einstündige Busfahrt könnte man auch gut als Achterbahn fahrt durchgehen lassen, da die Straßen bis zu 1,5 m große Schlaglöcher aufweisen, und der Bus daher schon mal entweder die Straßenseite wechselt, auf 5 km/h verlangsamt oder auf nur 20 km/h verlangsamt und dafür dann nette Hopser macht.
In Mblae haben wir natürlich kein Internet gekriegt (ausverkauft), dafür aber endlich Töpfe und eine Pfanne zum kochen. Und ich habe ein Handy erstanden, das auch aus Deutschland angerufen werden kann :)
Abends war wir, also Vincent und Sabrina, die Freiwilligen aus Mbale, und Eike und ich in einer ugandischen Disco. Da wir kein Bodaboda (Motorradtaxi) im Dunkeln nehmen sollten sind wir dann mit einem „special higher“ gefahren, das sich als Pickup herausstellte. Also sind wir dann auf der Ladefläche eines Pickups zur Disco gefahren.
Die Disco an sich unterscheidet sich kaum von einer Deutschen. Der einzige Unterschied ist die Musik, hier wird mehr Reggae und R n´N gespielt.
Allerdings sollte man dazu sagen, dass die Disco einen recht stolzen Eintrittspreis hatte (ca. 1,66 €) und daher nur von wohlhabenderen Afrikanern besucht wird.
Heute, also am Sonntag, haben wir, zurück in Kumi, erst mal Basics für unsere Küche gekauft (Öl, Salz etc.) und Spaghetti mit Tomatensoße gekocht. Sehr, sehr, sehr lecker. Wenigstens mal keine Pampe ohne Geschmack.
Anschließend kam noch Ben, unsere Focal Person, also die Person, mit der wir immer Arbeiten sollen und der unser direkter Ansprechpartner ist, vorbei und wir haben ein paar Dinge bezüglich der Arbeit besprochen.
Morgen geht’s dann los und wir erhalten unseren Arbeitsplan. Wir werden morgen in die einzelnen Dörfer fahren, oder zumindest in mindestens eins..., und an einem First Aid seminar teilnehmen, wo wir auch etwas über das Deutsche Rote Kreuz erzählen sollen.
Ich bin gespannt.

P.S.:Wir kriegen einen Hühnerstall, sodass wir bald Hühner halten können und werden.

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