Dienstag, 26. Oktober 2010

Geburtstag

Kumi, 26.10.2010
Da wir seid letzter Woche Dienstag keinen Strom mehr haben, außer einen Tag, kann ich erst jetzt wieder schreiben. Zwar haben wir Zuhause immer noch keinen Strom, aber ich kann das Notebook im Office aufladen.
Der Grund für den Stromausfall war ein Sturm letzte Woche Dienstag, der 2 Strommasten umgeworfen hat. Einer steht anscheinend wieder, der bei uns auf der Straße nicht.

Arbeitstechnisch kann man zu der letzten Woche nicht viel sagen, da ich die meiste Zeit nur im Office rumsaß, da auf Grund des Stromausfalls auch nicht weiter an Proposals gearbeitet werden konnte.

Mein Geburtstag, so war zumindest mein Eindruck bis zum Abend, verlief eher unspektakulär und wie ein normaler Tag. Abends wurde dann aber noch eine Überraschungsfeier für mich geschmissen, an der einige RK-Mitglieder, der Pfarrer und die 2 anderen Weißen Freiwilligen teilnahmen. Das war auch der Grund, weshalb Eike und Joseph die 2 vorherigen Tage fast nie im Office waren. Auch habe ich eine Ugandische Geburtstagstorte gekriegt, die unserem Lebkuchen entspricht, aber mit reichlich Zuckerguss.
Eine sehr gelungene Geburtstagsüberraschung!

Freitag sind dann 8 und Samstag 3 weitere Freiwillige nach Kumi angereist, da ich Samstag meinen Geburtstag bei uns Zuhause gefeiert habe. Samstag morgen um 9 war dann mal wieder der Klempner da, da unsere Küche ständig überflutet war. Der Grund, so hat sich schließlich herausgestellt, war eine Leitung in der Wand, die kein Endstück hatte, und daher das Wasser einfach so austreten konnte. Bis das erst mal festgestellt wurde, waren schon 2 Fließen rausgebrochen und ein Tischtennisball großes Loch!!! in unserer Hauswand. Ja, man konnte durchgucken. Um das Rohr richtig schließen zu können, wurde dann das Tischtennisball große Loch ausgeweitet zu einem Melonen großen Loch, durch das man jetzt nicht mehr nur gucken konnte, sondern durch das man auch gut einen Tee nach draußen reichen konnte.
Rohr repariert, Loch wieder zu zementiert, Küche repariert.
Soviel zu ugandischen Handwerkern...

Eike und Ich haben jetzt eine neue Mitbewohnerin im Haus: Else. Else ist gefedert und schläft momentan noch in unserer Küche. Aber diese Woche soll es noch einen Hühnerstall geben.
Else war ein Geburtstagsgeschenk von den anderen Freiwilligen. Jetzt wird sie erst mal gemästet und dann, wenn sie genügend Eier gelegt hat, sodass sie ihren Kaufpreis reproduziert hat, geschlachtet.

Bei der Feier am Abend waren auch 12 Uganda eingeladen und wir hatten einen sehr spaßigen und alkoholischen Abend. Der Rest bleibt in Uganda...

Sonntag saßen wir dann bis 2 Uhr vor unserem Haus, um das Aufräumen nach hinten aufzuschieben. Dabei habe ich mir einen schönen Sonnenbrand auf den Schultern zugezogen, da diese anscheinend nicht im Schatten waren...

Gestern waren wir in zwei Sub-Counties, in der Moskitonetze verteilt werden, und haben Material für die Verteilung vorbeigebracht und 10 mins. etwas über das RK erzählt.

Das war meine letzte Woche in Kurzform

Dienstag, 19. Oktober 2010

Jinja

Kumi, 19.10.2010
Da ich gerade ein Project Proposal schreibe und leider nicht weiterkomme, habe ich mir gedacht, schreib ich einfach mal den Blog weiter, dass ist auch einfacher.
Letzte Woche haben wir mit German lessons angefangen. Die Teilnehmer (zehn) sind zwischen 20 und 30 und schlagen sich ganz gut, nur an der Aussprache hapert es ein wenig.
Mittwoch Abend waren wir mit einigen amerikanischen Freiwilligen in Mblae im „Dutch-Cafe“ (Von einem Holländer gegründet) Burger essen und Käse kaufen.
Da ugandischer Käse, wenn man überhaupt welchen findet, eher den Geschmack von geschmolzenem Schmelzkäse hat, bietet das Dutch-Cafe eine gute Möglichkeit an richtigen Käse zu kommen.
Freitag waren wir in einer Seconday School und haben dissemination gemacht.
Nachmittags sind wir dann eher aus dem Office um nach Jinja zu fahren. Wir durften eher gehen, damit wir noch im Hellen ankommen.
Leider sind wir nicht im Hellen in Jinja angekommen...
Da die Busse hier immer erst losfahren, wenn sie überbelegt sind und 2,3 Leute stehen müssen, haben wir 2 Stunden in Mbale im Bus verbracht. In Jinja sind wir dann gegen 9 Uhr angekommen.
Samstag waren wir erst beim Friseur (hab jetzt noch ganze 5mm Haare auf dem Kopf) und anschließend haben wir bei der „Source of the Nile“ gepicknickt.
Sehr schön sind auch die Preise hier: Uganda 2000 Schilling, Nichtuganda 10000 Schilling...
Natürlich ist die Source of The Nile da keien Ausnahme, sonder so in etwa ist es bei allen Sehenswürdigkeiten des Landes incl. Nationalparks, bei denen man als Weißer schon mal 300% mehr bezahlt als ein Schwarzer.
Das ist die Rache für den Kolonialismus!
Abends waren wir dann erst im Casino und haben Roulett gespielt (und gewonnen) und anschließend im Club.
Sonntag wollten Eike und ich eigentlich um 12 zurückfahren, da wir aber noch zum Mittagessen um 1 eingeladen worden sind, haben wir unsere geplante Abreise auf 3 Uhr verschoben, damit wir noch im Hellen in Kumi ankommen.
Leider sind wir nicht im Hellen in Kumi angekommen...
Das Mittagsessen hat sich dann als Taufe-Feier herausgestellt, sodass wir nach dem Mittagessen noch Wein trinken mussten, anschließend gab es Kuchen und danach Bier, sodass wir erst um 5:30 Jinja verlassen haben. Leider fuhr um diese Uhrzeit kein Bus mehr, wurde uns gesagt, und wir sind daher Taxi gefahren. Nach ca. 3 Mins. Im Taxi wurden wir vom Bus überholt.
Abends um 8:00 in Mbale angekommen noch schnell eingekauft und dann mit dem Taxi nach Kumi. War zumindest der Plan. Der einzige Haken war, dass 1. nur noch sehr wenige Taxis nach Kumi fahren, 2. auch diese nur fahren, wenn sie voll sind und 3. die Taxis abends ca. 175% vom normalen Preis haben wollen.
Also haben wir wieder eine Stunde 20 Mins. am Taxipark verbracht. In dieser Zeit haben sich dann immer mehr Leute an dem einen Taxi eingefunden, dass noch bereit war zu fahren. Leider war keiner der Leute bereit, denn geforderten Preis zu bezahlen, sodass sich alle geweigert haben einzusteigen und wir eine Stunde lang Verhandlungsgespräche verfolgen konnten. Sehr amüsant.
Letztendlich sind wir dann doch noch für den geforderten Preis gefahren, allerdings nicht Alle. Einige haben sich dafür entschieden, die Nacht in Mbale zu verbringen und dann morgens „in Ruhe“ zu fahren.
Ein gelassenes Völkchen hier!

Samstag, 16. Oktober 2010

Bilder

Da ich gerade in Jinja bin, konnte ich die ersten Bilder hochladen:

http://www.flickr.com/photos/54885625@N04/

Mehr über das Wochenende gibgs Sonntag oder Montag

Montag, 11. Oktober 2010

Independence Day

Kumi, 11.10.2010
Am ersten Tag unserer 3 tägigen Arbeitswoche haben Eike und Ich Membership cards and 2 Secondary Schools verteilt. Sehr unspektakulär. Nachmittags haben wir dann, noch unspektakulärer, nichts getan!!! Donnerstag haben wir mit dem Branch Youth Council unseren 3 Monats Arbeitsplan erstellt. Dies hat sich allerdings als eine verzwickte Angelegenheit herausgestellt, da Ben, unsere Focal Person, und Joseph, unserer B.C., andere Ansichten darüber hatten, wie bei so etwas vorgegangen werden soll. Daher zog sich das ganze dann von 10:00 bis 3:00 Uhr ohne Pause hin. Während dieser Zeit haben Ben und Joseph sich mit Reden abgewechselt und der Monatsplan entstand daher quasi doppelt. Die anderen Member des BYC haben dann schließlich auch nichts mehr gesagt, sodass das ganze eher zum Monolog der gerade Vortragenden ausartete.
Alles nicht so schlimm, der workplan steht jetzt! Mal schauen wie viel wir davon umsetzen können, aber der Wille ist da!
Freitag war Joseph in Soroti für ein Training für Mosquito Net Distribution und Eike hat ihn begleitet. Daher kam mir die Ehre zu, an diesem Freitag B.C. zu sein!
An diesem Tag habe ich als B.C., sage und schreibe, 3 Gäste empfangen. Ach ja, und 3 Stunden Mittagspause für alle gegeben....
Samstag war Independence Day (1962). Mittags haben wir uns ein Volleyball Turnier angeguckt, dass alle zwei Monate in Kumi stattfindet und Abends waren Eike und ich in der Gemeinde zum Essen eingeladen. Dort gab es dann Essen, dass sogar teilweise mit deutschem Essen mithalten könnte!
Kleine Anekdote: als (Ehren)gast kriegt man hier vom Huhn immer einen Teil des Magens, gizzard genannt, da man an ihm angeblich erkennen kann, dass es sich wirklich um ein Huhn handelt. Zwar konnte ich das nicht sehen, gegessen habe ihn trotzdem: unbeschreiblich in Geschmack und Konsistenz. Fleisch-ähnlich aber nicht gleich Fleisch.
Anschließend ging es dann noch mit den Priestern zum Ajun trinken zu einem kleinen „Dorf“ (5 Häuser mehr oder weniger im Kreis). Das ist die traditionelle Art hier Independence zu feiern: Trinken und Tanzen.
Da anscheinend schon eher angefangen wurde zu feiern, waren die ersten älteren Damen und Herren auch schon betrunken als wir ankamen, sodass schon nach einer halben Stunde aufkam, dass sie uns lieben. Sehr amüsant.
Der Abend verbrachten wir dann mit oben genannten: Trinken und Tanzen. Zu erwähnen ist noch, dass im Dorf natürlich kein Strom ist, und deshalb extra ein Generator + 2 Boxen geholt wurden. Das Dumme war nur, dass die Boxen zu „stark“ für den Generator waren, sodass dieser alle halbe Stunde ausfiel und in der Zeit, in der er lief, das Licht ständig, wie im Film, heller und dunkler wurde. Dazu kam, dass ALLE Cds einen Sprung hatten und wir deshalb Radio hören mussten. Samt Werbung, Nachrichten und Ansagen. Auch sehr nett.
Sonntag haben wir uns dann vom vorherigen Tag erholt.
Heute morgen sind wir in Richtung Soroti gefahren, da es mal wieder Überschwemmungen gab. Diese haben diesmal an einer Brücke, an der sich eine Pumpstation für die Stadt Soroti befindet, die gesamte Pumpstation kollabieren lassen. Da dies die einzige Wasserquelle für Soroti war, hat jetzt die gesamte Stadt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Dazu kommt, dass Schilf und andere Wasserpflanzen das Wasser stauen und somit in den hinteren Bereichen der Wasserpegel immer weiter steigt.
Ich hätte nicht gedacht, dass wir so viel mit disaster management zu tun haben würden, aber es sieht ganz danach aus.
Mittags hat uns dann Teo gezeigt, wie man hier übliches Essen zubereitet. Dieses bestand aus Kürbis, Süßkartoffeln und irgendeinem Kraut Zeug. Ähnlich wie Spinat, nur bitter.
Nicht ganz so mein Fall...
Morgen fangen wir mit German lessons an und ich bin gespannt wie sich die Uganda so schlagen werden.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Kampala

Kumi, 06.10.10
4 Tage in Kampala.
Samstag sind wir gegen 11 Uhr in Kampala angekommen und sind mit einem Freiwilligen aus Mbale gereist, dessen Familie in Kampala lebt. Dort haben wir dann auch Mittag gegessen und haben anschließend einige Einkäufe getätigt. Ich habe mir eine Gitarre zugelegt und mir einen Anzug schneidern lassen (50€ der Anzug!). Abends haben wir dann bei den dortigen Freiwilligen Stockbrot gemacht und sind anschließend in die Disco gegangen, die auch wieder sehr westlich war. Ca. die Hälfte der Leute waren Weiße.
Samstag waren wir auf dem Markt in Kampala, und ich kann euch sagen, so etwas sucht man in Deutschland vergebens. Der ganze Markt ist ein einziger Armeisenhaufen. Dunkel, da er mit Wellblech abgedeckt ist, winzige Gänge bis obenhin vollgestopft mit Sachen (meist Kleidung) und sehr viele Leute, die einen auch gerne Mal ansprechen, einen am Arm festhalten oder einem T-Shirts und sonstiges hinhalten.
Die meiste Ware ist Second Hand, obwohl das natürlich nur die wenigsten zugeben würden, und passt natürlich IMMER! Selbst wenn die Knöpfe vom Hemd beim ausatmen abspringen oder es eigentlich Frauenkleidung ist...
Abends haben wir es uns im Backpackers gemütlich gemacht und ein paar Dinge bezüglich Weihnachten etc. organisiert.
Montag morgen waren wir Schwimmen und anschließend auf dem Craft Market. Hier kann man Traditionellen (Touristen) Kram erstehen, wie z.B. Handtaschen und Kleider oder auch Holzschnitzereien und Bilder.
Abends waren wir dann in der Centenary Barbecue Lounge, in der der neue Botschafter sich vorgestellt hat uns es Freibier und Snacks (u.a. Frikadellen und Würstchen!!!) gab. Da es, nachdem der Botschafter das Feld geräumt hat, auch kein Freibier mehr gab, sind wir anschließend noch in eine andere Disco gefahren.
Zum Verkehr in Kampala sollte man vllt auch noch etwas sagen. Es gibt drei mögliche Fortbewegungsmittel.
Nr. 1 ist das Bodaboda. Bodaboda ist ein Motorradtaxi, auf das man sich bis zu 4 Leuten (inklusive Fahrer quetschen kann). Gerüchten zufolge ist auch mehr möglich, falls man Kinder dazu zählt. Bodabodas sind quasi überall zu finden und bewegen sich in der Mittleren Preisklasse, zwischen 50 Cent und 3€.
Nr. 2 ist das Matatu oder auch Taxi genannt. Hierbei handelt es sich um einen Kleinbus, in dem in Deutschland max. 9 Leute fahren dürfen, hier aber max. 20 Leute inkl. Ziegen und sonstigem Platz finden. Taxis bewegen sich in der unteren Preisklasse, haben dafür aber auch ihre Nachteile. Zum einen ist es bei einer großen Gruppe einfacher ein leeres Taxi zu „mieten“ als eines zu finden, dass noch 15 freie Plätze hat und auch noch zum richtigen Ort fährt. Der bei weitem größere Nachteil ist allerdings der, dass zur Rushhour in Kampala einfach kein Durchkommen für ein Taxi ist, sodass man quasi gezwungen ist ein Bodaboda zu nehmen, falls man innerhalb der nächsten 1 ½ Stunden irgendwo ankommen möchte.
Nr. 3 ist das special higher, dass unserem deutschen Taxi entspricht. Das special higher befindet sich in der oberen Preisklasse, kann aber dafür auch von bis zu 9 Leuten genutzt werden. Für nächtliche Reisen zu empfehlen, da Bodaboda dann zu gefährlich ist und Taxis nicht mehr fahren.

Gestern morgen haben wir dann um 9 Uhr unsere Anzüge abgeholt und sind anschließend wieder zurück nach Kumi gefahren.

doch noch distribution

Kumi, 01.10.10
Bis jetzt noch keine „distribution“. Heute ist der 4te Tag in Folge an dem wir die Hilfsgüter austeilen sollen, nur leider vermute ich, dass dies auch heute nicht stattfinden wird.
Aber von Anfang an. Dienstag sollte es eigentlich losgehen, nur leider waren Dienstag noch überhaupt keine Hilfsgüter eingetroffen... Also sind alle Freiwilligen wieder nach Hause gefahren und wir haben den ganzen Tag mehr oder weniger nichts gemacht.
Abends spielen wir jetzt immer von 17:00 bis 19:00 Uhr Volleyball und mittlerweile sind wir sogar zu viele für nur ein Feld.
Mittwoch Nachmittag sind dann die Hälfte der Sachen aus Soroti angekommen. Decken, Seife, Moskitonetze und „kitchen sets“. Diese kitchen sets bestehen aus 2 Töpfen, 5 Teller, 5 Tassen, 1 Pfanne, 4 Schalen und Besteck (Gabel, Messer, Löffel, 1 Kochtopf und ein Schneidemesser).
Eigentlich keine schlechte Sache, könnte man denken. Nur leider befinden sich die sets in Kartons bei denen beim anheben der Boden wegbricht, falls es überhaupt noch einen Boden gibt. Ein Großteil kam erst gar nicht im Karton sondern in Säcken und selbst die sets im Karton sind unvollständig. Da aber natürlich alles gezählt werden musste, ugandische Genauigkeit und Effizienz lässt grüßen, wurde die Hälfte der sets erst mal im ganzen Gang verteilt und anschließend wahllos in irgendwelche Säcke zurück gepackt.
An diesem Punkt sind Eike und ich dann gegangen...
Dafür durften wird dann am Donnerstag der ugandischen Genauigkeit hinterher arbeiten. Da alle Töpfe, Schüsseln, Pfannen, Schalen und das gesamte Besteck (es sind 137 sets) wahllos übereinander gestapelt waren oder schön unordentlich in Säcken verstaut waren, durften wir versuchen, aus den Einzelteilen wieder vollständige sets herzustellen. Was sich leider als Unmöglich herausgestellt hat, da die Hälfte des Bestecks verschollen ist oder, vermutlich, unter Kartons von noch „eingepackten“ sets begraben ist.
Heute soll die andere Hälfte der Hilfsgüter aus Mbale kommen, nur leider sind eben besagte Hilfsgüter noch nicht einmal in Mbale...
Ben hat den Fehler begangen, den Betroffenen seine Handynummer zu geben und wird nun täglich ab 6 Uhr dauerhaft angerufen. Sein Kommentar „Wenn wir die Sachen heute schon wieder nicht verteilen können, schalte ich meine Handys aus und komme zwei Wochen nicht ins Office“.
Schön wie hier die Organisation so „klappt“.
Über das Wochenende fahren wir nach Kampala und treffen uns mit allen anderen Freiwilligen, da ja am 03.10 Tag der deutschen Einheit ist, und dass muss ja gefeiert werden!
Heute regnet es hier, sodass ihr nicht neidisch auf mein gutes Wetter sein braucht.
Aber ehrlich gesagt ist der Regen mal eine ganz angenehme Abwechslung zu der Hitze, die hier sonst immer herrscht und man nicht mal im Sessel sitzen kann ohne zu schwitzen.
Von November bis Februar soll es nochmal heißer und windiger werden, sodass vermutlich der ganz Ort nur noch eine einzige Staubwolke ist.
Ich freue mich!

Die Sachen sind Freitag doch noch aus Mbale angekommen, zwar erst gegen Mittag, aber wir konnten sie noch verteilen. Hier in allen Einzelheiten:
Der Truck aus Mbale schien als er hier angekommen ist voll. Nur leider stand in unserem Office auch noch die gesamte Ladung von einem Truck. Also musste die Ladung von 2 Trucks auf einen Truck. In Deutschland wäre das nicht gegangen, aber da wir hier in Uganda und nicht in Deutschland sind, hat es geklappt. Zwar mussten wir 100 Kartons Seife zurück lassen und die Wassercontainer mit Schnüren an den Truck außer dran binden, aber sonst ist wirklich alles mitgekommen!!!
Schon allein die Hinfahrt ins betroffene Gebiet ist erwähnenswert, da ich auf einem Pickup hinten drauf mitgefahren bin. Nun mag man vllt. denken, der Fahrer würde seinen Fahrstil daran anpassen, das Leute auf der Ladefläche mitfahren, hat er aber nicht. Also sind wir mit guten 100 km/h auf einer unbefestigten Straße gefahren. Dazu kommt, dass der Truck vor uns gefahren ist und wir deshalb die gute Stunde fahrt in einer Staubwolke verbracht haben und, dass der Truck die ein oder anderen Sachen zwischendurch verloren hat, sodass wir die aufsammeln durften (Begleiterscheinung: starkes Bremsen).
In Kolir, der betroffenen Sub-Country angekommen, haben wir zu aller erst unsere Gesichter gewaschen, da sogar die Afrikanischen Freiwilligen nicht mehr ihre natürliche Hautfarbe hatten...
Das Verteilen der Hilfsgüter war anfangs noch sehr geordnet und diszipliniert. Anfangs...
Jeder betroffene Haushalt hat eine RC-Karte gekriegt und konnte diese gegen Decken, Seife, ein Moskitonetz, Besteck und Wasserreiniger eintauschen.
Unorganisiert wurde es dann, als alle Karten verteilt waren, aber noch Hilfsgüter da. Während die Leute vorher noch schön ordentlich in Schlangen gewartet haben, hat sich später dann ein großer Kreis um uns und die Hilfsgüter gebildet und ist immer enger geworden.
Letztendlich hatten alle Freiwillige Messer und ,sage und schreibe, vier Polizisten mit Schlagstöckern haben (versucht) uns zu „verteidigen“. Die Polizisten waren natürlich vorher mit Besteck und etlichen Tellern etc. bestochen worden.
Es ist aber keinem etwas passiert und somit war die ganze Aktion ein Erfolg. Die afrikanischen Freiwilligen haben gesagt die distribution war sehr ruhig, anscheinend kommt es auch schon mal vor, dass man quasi flüchten und die Hilfsgüter zurücklassen muss.
Der Rückweg war sehr cool, da am Wegesrand die ganzen Bewohner zurück gelaufen sind und uns gewunken und sich bedankt haben.
Abends sind wir dann noch Mbale gefahren und haben bei Vincent und Sabrina geschlafen, da wir am Samstag morgen um 7:00 Uhr nach Kampala gefahren sind.