Kumi, 25.01.2011
Lange ist´s her... Der Grund dafür ist, dass momentan wieder einmal Stromausfall ist (seit ca. 4 Tagen) und damit verbunden auch kein Wasser mehr gepumpt werden kann. Daher habe ich mich die letzten Tage über mit Wasserkanistern versorgen lassen, was ein teurer Spaß ist, da momentan ein 20l Kanister ca. 17 Cent kostet! Mit Toilette, Waschen, Spülen etc. kommt man ganz gut mit 2-3 Kanistern täglich aus, sodass ich im Moment ca. 50 Cent für Wasser ausgebe.
Wasser kriegt man hier, in Fällen von z.B. Stromausfall, in denen dann kein Wasser mehr gepumpt werden kann, von „fahrenden Händlern“. Diese fahren den ganzen Tag Kanister, an die 12 Stück, mit einem selbst zusammengeschweißten Karren (Meist Metallschrott und 2-4 Fahrradreifen) durch die Straßen und beliefern die Haushalte mit Wasser. In Fällen von Wasserknappheit erhört sich natürlich der Preis, da die Leute auf so einen Bringdienst angewiesen sind. Anfangs bezahlten wir 10 Cent, mittlerweile sind wir bei oben genannten 17 Cent angelangt. Naja, irgendwo mit muss man ja schließlich sein Klo abspülen...
Am vorletzten Wochenende war ich alleine unterwegs, da Eike in Entebbe war, um gegen Malaria behandelt zu werden. Samstag bin ich nach Mbale zu Vincent und Sabrina gefahren und habe dort den Tag verbracht. Hauptsächlich mit im Restaurant sitzen, Soda trinken, reden, Film gucken und PC spielen (ja, das geht auch hier in Afrika mit dem entsprechenden Equipment!!!). Abends waren wir dann noch auf einem Geburtstag und anschließend, als sich dieser als ein sich langsam auflösendes „sitting together“ entpuppte, in einer Kneipe.
Sonntag ging es dann schon „relativ“ früh für mich zurück nach Kumi (halb 11), da ich nachmittags Wilson in seinem Dorf besucht habe. Er hat mich dann um zwei Uhr mit einem Motorrad hier abgeholt und wir sind ca. 40 Mins. gefahren. In dem Haus, oder viel mehr auf dem Grundstück, lebt momentan Wilsons Vater mit zwei seiner drei Frauen,Wilsons Bruder,Wilsons Tante und gelegentlich Wilsons. Dem entsprechend groß war auch das Grundstück mit samt vielen Mango und Orangen Bäumen. Nachdem mir alles gezeigt wurde und ich einige mir völlig unbekannte Früchte probieren konnte, von denen ich weder englischen noch lokalen Namen behalten habe, gab es dann Essen.
Als besonderer Gast habe ich Cassava, Atap (Hirse“brot“),Fisch und Perlhuhn (zum ersten mal in meinem leben!) angeboten bekommen. Natürlich war alles wirklich sehr lecker, vor allem das Perlhuhn hat es mir angetan, und zum Nachtisch gab es frische Mangos und geröstete Erdnüsse.
Selbst wenn eine Familie sehr arm ist, ist es hier brauch, das einzige Huhn der Familie zu Ehren von Gästen zu schlachten, oder, auch wann man es sich eigentlich gar nicht leisten kann, Bier zu kaufen, nur um dem Gast eines anzubieten. Dem entsprechend unhöflich ist es auch, etwas abzulehnen.
Auf jeden Fall hatte ich danach ein kleines bisschen ein schlechtes Gewissen, da ich als Gastgeschenk nur etwas Seife, Zucker und Flugzeuge für die Kinder mitgebracht habe...
Anschließend sind Wilson und ich noch zum Lake Bysina gefahren und haben uns ca. 30 Meter auf den See hinaus paddeln lassen. In Augenblicken wie diesen fasziniert mich Afrika mit seiner wunderhaft schönen Natur immer wieder auf´s Neue und ich kann nur jedem empfehlen,selbst einmal diesen Kontinent zu bereisen!
Zurück ging es dann natürlich mit einer gehörigen Portion an fischen Mangos, Orangen und Erdnüssen, die mein schlechtes Gewissen nur noch verstärkt haben.
Nächstes mal bring ich ein Huhn oder ähnliches als Gastgeschenk mit, auch wenn die Kinder die Flugzeuge geliebt haben.
Die Woche war eher ruhig bis hin zum Stillstand, da unser BC, der in den nächsten Wochen versetzt wird, auf einem Mitarbeiter Treffen in Kampala war und der Strom auch letzte Woche schon regelmäßig gefehlt hat. Stattdessen wurde dann Nachmittags viel in Kneipen rumgesessen und mit zwei Peace Corps Volunteers Bier getrunken. Auch mal eine nette Abwechslung.
Einige kleine Dinge habe ich allerdings schon noch erledigt, wobei ich mich auch direkt strafbar gemacht habe. Und zwar hängen momentan überall im ganzen Land, auf jeder nur erdenklichen freien Flächen, Wahlplakate, also auch auf unserem Red Cross Schild. Da ich eine gewisse Unverträglichkeit darin und der Tatsache, dass das Rote Kreuz unpolitisch, also, wie in den Prinzipien gesagt, Neutral ist, gesehen habe, habe ich kurzer Hand die Plakate entfernt. Nachher wurde mir allerdings gesagt, dass das Entfernen von Wahlplakaten illegal ist, sodass ich froh sein kann, nicht festgenommen worden zu sein.
Freitag abends haben wir, Vincent, Sabrina, Lauren, Eike und ich gekocht, typisch Deutsch: Kartoffelpüree, Sauerkraut und Frikadellen. Leider hat sich am nächsten Tag herausgestellt, dass das Fleisch nicht ganz so gut verträglich, oder/und teilweise nicht richtig durchgebraten war. Folglich lag ich Samstag das erste mal in Uganda richtig flach, mit einer schönen Lebensmittelvergiftung. Der Tag bestand eigentlich nur zwischen einem regen Pendelverkehr zwischen Klo und Bett und dem dauerhaften Konsum von Elektrolytlösungen und Magentees.
Allerdings trat Samstag Abend schon die Besserung ein, sodass ich meine erste richtige Krankheit in Uganda gut überstanden habe (Hoffentlich!).
Eike hingegen ging es durchgehen schlecht, sogar schon vor dem kontaminierten Fleischkonsum am Freitag, sodass wir Sonntag beide zwei Malariatests gemacht haben, wovon einer bei ihm positiv war.
Folglich ist er gestern nach Kampala gefahren, um sich einmal abchecken zu lassen, diesmal von einer britischen Ärztin, und dabei ist herausgekommen, dass er eigentlich gar kein Malaria hat.
Vermutlich hatte er auch schon 1 ½ Wochen zuvor kein Malaria, sondern einen nicht näher bestimmbaren bakteriellen Infekt. Allerdings hatte man es im lokalen Krankenhaus in Kampala nicht für nötig gehalten, noch einen Malariatest zur Kontrolle zu machen...
Jetzt geht es ihm schon besser, auch wenn er erst einmal in Entebbe bleibt, um den weiteren Krankheitsverlauf zu beobachten.
Am Rande noch, was mit heute doch schon sehr geärgert hat, und das betrifft ausnahmsweise Deutschland und nicht Uganda. Im web.de Blickpunkt waren die Topthemen, dass „sexy Cora“ an einer Hirnlähmung gestorben ist und das Sarah das Jungelcamp beendet hat. Geht’s noch?! War nicht z.B. gestern ein Anschlag in Moskau mit 35 Toten?!
Bescheuerte Medienkultur, dass solche Schlagzeilen interessanter sind...
Das soll vorerst von mir reichen, ich halte euch auf dem Laufenden!
P.S.: Heute sind in Uganda unzählige Wahlzettel mehr als registrierte Wähler eingetroffen, was damit wohl passieren mag, doch etwa kein Wahlbetrug... Ach ja, und das Prinzip der Wahlkarten ist gescheitert, stattdessen kriegen die Leute, die schon gewählt haben, den Finger mit „nicht wasserlöslicher Tinte“ markiert.
Durch diesen Blog möchte ich euch über meine Erlebnisse und Eindrücke in Uganda auf dem Laufenden halten. Ich werde versuchen hier regelmäßig Berichte und evtl. Fotos hochzuladen, sodass ihr mein Jahr in Uganda mitverfolgen könnt und euch ein eigenes Bild über Land und Leute machen könnt. Über Mails eurerseits bezüglich Fragen oder einfach nur netter Grüße freue ich mich natürlich auch immer.(nicoborgsmueller@web.de)
Dienstag, 25. Januar 2011
Freitag, 14. Januar 2011
erstes we und erste Arbeitswoche
Kumi, 14.01.2011
Nach den Ferien und den Reisen könnte man meinen, dass erst einmal ein Wochenende Ruhe anstand, aber dem ward nicht so, da Carstens Geburtstag bei uns in Kumi gefeiert wurde. Daher sind freitags Abends schon die ersten Gäste (Carsten, Franny und Inger) eingetrudelt, um für die Feier am nächsten Tag alles vorzubereiten. Samstag morgen wurde auf dem Wochenmarkt alles für das geplante Grillfest eingekauft, inkl. Fleisch. Da Fleisch aber fast ausschließlich in Lebenform verkauft wird, bestand der Hauptbestandteil des Grillens aus vier lebenden Hühnern, die abends geschlachtet werden sollten.
Anschließend ging es an das Aufbauen und Vorbereiten des „Grills“ (Kohlebriketts in einem Viereck aus Backsteinen), das Anschaffen der Getränke und das Vorbereiten des Salats, der Guaccamole und des Stockbrotteigs während im Laufe des Tages die restlichen Freiwilligen eintrafen.
Highlight des Abends waren dann natürlich die Hühner. Schlachten durften Carsten, Stefan , Eike und ich, in eben genannter Reihenfolge. Carsten meinte zu beherrschen, wie man das Huhn anschließend ausnimmt, da er es schon mal unter Anleitung getan hatte, und durfte deshalb anfangen.
Huhn schlachten läuft wie folgt ab: als erstes muss man den Hals des Huhnes rupfen, da man anschließend das Huhn auf den Boden legt, einen Fuß auf die Flügel, den anderen auf die Hühnerfüße stellt, und schließlich mit einem scharfen Messer dem Huhn den Kopf abschneidet. Allerdings sollte man noch ein wenig auf dem Huhn stehen bleiben und den Kopf nach unten drücken, da der Hühnerkörper sonst noch auf blöde Ideen kommt und man ein Huhn ohne Kopf einfangen bzw. aufsammeln muss.
Klingt brutal, ist es aber eigentlich nicht. Der Hals ist in ca. 2 Seks durch, danach zuckt das Huhn vllt noch ein, zwei Minuten, aber spüren tut es ja nichts mehr. Auch ist es fast überhaupt nicht blutig, ich hatte nur einige weniger Spritzer an der linken Hand, auf dem Boden war fast gar nichts.
Anschließend haben wir die Hühner mit heißem Wasser übergossen und gerupft. Nicht ganz so spaßig, aber schließlich möchte man beim Essen keine Federn zwischen den Zähnen hängen haben.
Dann kam der spaßige Teil. Carsten wusste dann doch nicht mehr ganz genau, wie man ein Huhn ausnimmt, und letztendlich lief es darauf hinaus, dass er das Huhn einfach in der Mitte, also oben und unten, auseinander gerissen hat. Daher durften wir alle sehr genau die Anatomie eines Huhnes studieren, alles noch an der richtigen Positionen im Huhn; Kann ich nur jedem Biokurs empfehlen.
Da uns anderen diese Art des Ausnehmens doch eher suspekt erschien, hat Stefan seinen Opa angerufen, der Schlachter war, und sie die deutsche Art, Hühner aus zunehmen erklären lassen. Bei dieser Art schneidet man in das Huhn hinten ein Loch, und holt anschließend alles durch dieses Loch raus. Ich kann nur soviel sagen: ganz schön glitschige Angelegenheit und bestimmt nicht jedermanns Sache. Ich persönlich muss es auch nicht unbedingt jedes Wochenende machen.
Das war es eigentlich vom Huhn Schlachten und Ausnehmen. Es folgte nur noch das herausschneiden des Fleisches und anschließend das Grillen.
Wenn man erst mal sieht, wie viel Brustfilet nur an einem normalen Huhn dran ist, fragt man sich doch schon, wie die Legehennen, von denen das Fleisch in unseren Supermärkten kommt, aussehen müssen....
Sonntags haben wir dann aufgeräumt und uns erholt. Vincent, Carsten, Franny und Paul sind noch eine Nach länger geblieben und Abends haben wir noch einen Film gesehen. Soviel zu unserem ersten Wochenende 2011 in Kumi.
Die erste „Arbeitswoche“ begann am Montag mit einem Meeting, bei dem besprochen wurde, wann wir weitere Meetings haben, und was in diesen Meetings besprochen werden soll...
Dem entsprechend kurz war das Meeting auch.
Anschließend durften wir uns wieder in das ugandische Arbeitsleben einfinden und haben den Rest des Tages gelesen, Deutschstunden vorbereitet und aufgeschrieben, was wir für den Rest des Jahres planen. Abends hatten wir dann noch Besuch von einem Freiwilligen, der uns aus seinem Dorf 4 Mangos und einige Orangen mitgebracht hat. Sehr nett und schmackhaft!
Dienstag habe ich mich Richtung Kampala aufgemacht, da einige Leute, unter anderem Ich, in November im Nil an den Bujagali Falls schwimmen waren. Als erstes hat Carsten festgestellt, dass er Bilharziose hat, da er sich zusammen mit anderen Freiwilligen aus Kampala hat testen lassen. Anschließend hat Vincent sich testen lassen, auch positiv. Am 07.01 haben Stefan und Tim sich testen lassen, beide ebenfalls positiv, sodass ich am Dienstag in der Gewissheit nach Kampala gefahren bin, ebenfalls Bilharziose zu haben.
Allerdings hat sich bei dem Test herausgestellt, dass ich der „lucky one“ (Krankenschwester) bin, und als einziger keine Bilharziose habe! Zwar sehr unwahrscheinlich, aber anscheinend wahr, und sehr glücklich für mich.
Dienstag ging es dann kurz in das Headquarter in Kampala, ein paar Dinge erledigen, und anschließend zurück nach Kumi.
Gestern wurden im Office einige organisatorische Dinge erledigt, wie z.B. das verlängern unseres Mietvertrages oder das Schreiben von Briefen.
Heute war dann eher entspannt und ich konnte morgens, auf Grund von fehlendem Strom, Zuhause bleiben und Nachmittags habe ich mich auch nur zum Kisuaheli lernen und Einkaufen aus dem Haus bewegt.
Morgen geht’s vermutlich nach Mbale zu Vincent und Sabrina und Sonntag Wilson in seinem Dorf besuchen.
Zwei Sachen sind noch erwähnenswert:
1. habe ich momentan „sturmfreie Bude“, da Eike sich momentan in Entebbe befindet, da er „Flop Malaria“ hat. Die einzigen Symptome sind Husten, leichte Hals- und Kopfschmerzen. Und da er sofort Medikamente bekommen hat, Hals- und Kopfschmerzen auch nur am ersten Tag. Komische Krankheit...
2. haben wir vermutlich den nächsten Monat kein fließend Wasser im Haus, da der Druck auf den Leitungen in der Trockenzeit nicht ausreicht, um Wasser in unseren Tank zu pumpen. Folglich darf ich jetzt jeden Morgen um halb 8 aufstehen und unsere Kanister mit Wasser füllen...
Das wird noch spaßig den nächsten Monat!
Nach den Ferien und den Reisen könnte man meinen, dass erst einmal ein Wochenende Ruhe anstand, aber dem ward nicht so, da Carstens Geburtstag bei uns in Kumi gefeiert wurde. Daher sind freitags Abends schon die ersten Gäste (Carsten, Franny und Inger) eingetrudelt, um für die Feier am nächsten Tag alles vorzubereiten. Samstag morgen wurde auf dem Wochenmarkt alles für das geplante Grillfest eingekauft, inkl. Fleisch. Da Fleisch aber fast ausschließlich in Lebenform verkauft wird, bestand der Hauptbestandteil des Grillens aus vier lebenden Hühnern, die abends geschlachtet werden sollten.
Anschließend ging es an das Aufbauen und Vorbereiten des „Grills“ (Kohlebriketts in einem Viereck aus Backsteinen), das Anschaffen der Getränke und das Vorbereiten des Salats, der Guaccamole und des Stockbrotteigs während im Laufe des Tages die restlichen Freiwilligen eintrafen.
Highlight des Abends waren dann natürlich die Hühner. Schlachten durften Carsten, Stefan , Eike und ich, in eben genannter Reihenfolge. Carsten meinte zu beherrschen, wie man das Huhn anschließend ausnimmt, da er es schon mal unter Anleitung getan hatte, und durfte deshalb anfangen.
Huhn schlachten läuft wie folgt ab: als erstes muss man den Hals des Huhnes rupfen, da man anschließend das Huhn auf den Boden legt, einen Fuß auf die Flügel, den anderen auf die Hühnerfüße stellt, und schließlich mit einem scharfen Messer dem Huhn den Kopf abschneidet. Allerdings sollte man noch ein wenig auf dem Huhn stehen bleiben und den Kopf nach unten drücken, da der Hühnerkörper sonst noch auf blöde Ideen kommt und man ein Huhn ohne Kopf einfangen bzw. aufsammeln muss.
Klingt brutal, ist es aber eigentlich nicht. Der Hals ist in ca. 2 Seks durch, danach zuckt das Huhn vllt noch ein, zwei Minuten, aber spüren tut es ja nichts mehr. Auch ist es fast überhaupt nicht blutig, ich hatte nur einige weniger Spritzer an der linken Hand, auf dem Boden war fast gar nichts.
Anschließend haben wir die Hühner mit heißem Wasser übergossen und gerupft. Nicht ganz so spaßig, aber schließlich möchte man beim Essen keine Federn zwischen den Zähnen hängen haben.
Dann kam der spaßige Teil. Carsten wusste dann doch nicht mehr ganz genau, wie man ein Huhn ausnimmt, und letztendlich lief es darauf hinaus, dass er das Huhn einfach in der Mitte, also oben und unten, auseinander gerissen hat. Daher durften wir alle sehr genau die Anatomie eines Huhnes studieren, alles noch an der richtigen Positionen im Huhn; Kann ich nur jedem Biokurs empfehlen.
Da uns anderen diese Art des Ausnehmens doch eher suspekt erschien, hat Stefan seinen Opa angerufen, der Schlachter war, und sie die deutsche Art, Hühner aus zunehmen erklären lassen. Bei dieser Art schneidet man in das Huhn hinten ein Loch, und holt anschließend alles durch dieses Loch raus. Ich kann nur soviel sagen: ganz schön glitschige Angelegenheit und bestimmt nicht jedermanns Sache. Ich persönlich muss es auch nicht unbedingt jedes Wochenende machen.
Das war es eigentlich vom Huhn Schlachten und Ausnehmen. Es folgte nur noch das herausschneiden des Fleisches und anschließend das Grillen.
Wenn man erst mal sieht, wie viel Brustfilet nur an einem normalen Huhn dran ist, fragt man sich doch schon, wie die Legehennen, von denen das Fleisch in unseren Supermärkten kommt, aussehen müssen....
Sonntags haben wir dann aufgeräumt und uns erholt. Vincent, Carsten, Franny und Paul sind noch eine Nach länger geblieben und Abends haben wir noch einen Film gesehen. Soviel zu unserem ersten Wochenende 2011 in Kumi.
Die erste „Arbeitswoche“ begann am Montag mit einem Meeting, bei dem besprochen wurde, wann wir weitere Meetings haben, und was in diesen Meetings besprochen werden soll...
Dem entsprechend kurz war das Meeting auch.
Anschließend durften wir uns wieder in das ugandische Arbeitsleben einfinden und haben den Rest des Tages gelesen, Deutschstunden vorbereitet und aufgeschrieben, was wir für den Rest des Jahres planen. Abends hatten wir dann noch Besuch von einem Freiwilligen, der uns aus seinem Dorf 4 Mangos und einige Orangen mitgebracht hat. Sehr nett und schmackhaft!
Dienstag habe ich mich Richtung Kampala aufgemacht, da einige Leute, unter anderem Ich, in November im Nil an den Bujagali Falls schwimmen waren. Als erstes hat Carsten festgestellt, dass er Bilharziose hat, da er sich zusammen mit anderen Freiwilligen aus Kampala hat testen lassen. Anschließend hat Vincent sich testen lassen, auch positiv. Am 07.01 haben Stefan und Tim sich testen lassen, beide ebenfalls positiv, sodass ich am Dienstag in der Gewissheit nach Kampala gefahren bin, ebenfalls Bilharziose zu haben.
Allerdings hat sich bei dem Test herausgestellt, dass ich der „lucky one“ (Krankenschwester) bin, und als einziger keine Bilharziose habe! Zwar sehr unwahrscheinlich, aber anscheinend wahr, und sehr glücklich für mich.
Dienstag ging es dann kurz in das Headquarter in Kampala, ein paar Dinge erledigen, und anschließend zurück nach Kumi.
Gestern wurden im Office einige organisatorische Dinge erledigt, wie z.B. das verlängern unseres Mietvertrages oder das Schreiben von Briefen.
Heute war dann eher entspannt und ich konnte morgens, auf Grund von fehlendem Strom, Zuhause bleiben und Nachmittags habe ich mich auch nur zum Kisuaheli lernen und Einkaufen aus dem Haus bewegt.
Morgen geht’s vermutlich nach Mbale zu Vincent und Sabrina und Sonntag Wilson in seinem Dorf besuchen.
Zwei Sachen sind noch erwähnenswert:
1. habe ich momentan „sturmfreie Bude“, da Eike sich momentan in Entebbe befindet, da er „Flop Malaria“ hat. Die einzigen Symptome sind Husten, leichte Hals- und Kopfschmerzen. Und da er sofort Medikamente bekommen hat, Hals- und Kopfschmerzen auch nur am ersten Tag. Komische Krankheit...
2. haben wir vermutlich den nächsten Monat kein fließend Wasser im Haus, da der Druck auf den Leitungen in der Trockenzeit nicht ausreicht, um Wasser in unseren Tank zu pumpen. Folglich darf ich jetzt jeden Morgen um halb 8 aufstehen und unsere Kanister mit Wasser füllen...
Das wird noch spaßig den nächsten Monat!
Donnerstag, 6. Januar 2011
Mombasa, Sansibar und Lushoto
Kumi, 06.01.2011
Vor weg erst einmal allen einen frohes neues Jahr und alles, alles gute für 2011!!!
Seit gestern gegen Mittag bin ich wieder wohlbehalten in Kumi angekommen, nachdem ich die letzten 25 Tage ein wenig durch Ostafrika, genauer genommen Kenia und Tansania, gereist bin.
Hier ein kleiner Urlaubsbericht und Kurzzusammenfassung in einem, da mir schon die ersten Sachen nicht mehr ganz präsent sind, da so viel passiert ist.
Am 12.12 ging es von Mbale aus mit dem Bus Richtung Mombasa. Die Busfahrt dauerte gut 12 Stunden mit etwa 1 ½ h Aufenthalt an der Grenze. Da es in Ostafrika nichts dergleichen wie das Schengen-Abkommen gibt (welches unendlich gut ist!!!) muss man sowohl bei der Ausreise ein Formular ausfüllen und seinen Reisepass abstempeln lassen wie auch bei der Einreise noch einmal das gleiche Prozedere über sich ergehen lassen; Sprich 200m weiter.
Direkt nach der kenianischen Grenze wurden wir dann auch direkt von Militär angehalten, mussten alle aussteigen, uns in Reihen im Busscheinwerfer aufstellen, unsere Pässe vorzeigen und unser Gepäck durchsuchen lassen. So sieht dann anscheinend eine ostafrikanische Grenzkontrolle aus.
Morgens um 6 a.m. in Nairobi angekommen hatten wir einen Tag Aufenthalt, da unser Bus erst abends weiterfuhr.
Nairobi an sich ähnelt, so zumindest mein Eindruck, eher einer westlichen Hauptstadt als einer ostafrikanischen. Fast ausschließlich Hochhäuser, wenig bis kein Müll auf den Straßen (was vermutlich daran liegt, dass das Verschmutzen der Straße strafbar ist) und ein geordnetes Verkehrs und Straßensystem. Allerdings gibt es auch Slums, diese sind aber in einer Senke außerhalb der Stadt gut versteckt, sodass man sie selbst von den Hochhäusern aus nicht sieht.
Nach ein wenig Sightseeing und einem Ausflug auf ein bekanntes Hochhaus und Konferenzcenter, dass auch auf dem 100 Schilling Schein zu sehen ist, von dem ich aber den Namen vergessen habe, haben wir es uns in einem der Parks Nairobis gemütlich gemacht und ein „Volksfest“ genossen, da gerade am 13.12 irgendein Nationalfeiertag in Kenia war.
Nachts ging es dann weiter nach Mombasa, noch einmal gut 10 Stunden.
Dort angekommen sind wir zu erst zum Backpackers, unserem „Hotel“ für die Tage in Mombasa, gefahren und sind anschließend zum Strand gegangen.
Das Backpackers in Mombasa war allerdings nicht nur ein Hotel, sondern viel mehr eine Art Wohngemeinschaft mit Küche und Aufenthaltsraum und ca. 20 anderen, weißen Volunteers und Langzeitreisenden. Aber später mehr zum Backpackers.
Die Tage und deren Inhalt in Mombasa kann ich nicht mehr so ganz zuordnen, sodass ich jetzt einfach mal ohne Zeitangabe schreibe, was wir alles gemacht und gesehen haben.
Ein Tag haben wir die Rote Kreuz Branch Mombasa besucht und wurden anschließend durch die Stadt geführt. Einen anderen Tag waren wir im „Fort Jesus“, einem von Portugiesen erbautem Fort, dass von oben die Form eines Menschen, anscheinend Jesus, hat. Danach ging es in die Altstadt und, mal wieder, zum Strand. Am 17.12, glaube ich zumindest, haben wir noch einen Tagesausflug nach Malindi unternommen um dort die Rote Kreuz Branch zu besuchten und den Marine National Park zu besichtigen. Ein eher unspannender Strandabschnitt mit Korallen davor, auf die man nicht treten durfte, sprich man konnte auch nicht schwimmen.
Soweit das Programm des Youth Exchanges.
Daneben sind noch einige andere Sachen passiert, wie z.B., dass das Backpackers aus ihrem Haus geschmissen worden ist, und daher mit Sack und Pack und Leuten an einem Tag umziehen musste. Um dem Landlord noch eine möglichst hohe Stromrechnung als Rache zu hinterlassen liefen die letzten zwei Tage ununterbrochen alle Klimaanlagen, Ventilatoren und Lichter des Hauses. Das neue Haus war musste zuerst am Umzugstag von den alten Besitzern verlassen werden, sodass sich der ganze Umzug bis ca. 9 p.m. hingezogen hat. Den ganzen Tag über wurde Teil für Teil das gesamte Mobiliar des Backpackers auf einen Lastwagen verfrachtet und zur neuen Adresse transportiert. Als letztes waren dann die Gäste samt Couchgarnitur und Kühlschrank dran, sodass sich gegen halb 9 ein halb beladener Transporter mit ca. 30 Muzungus hinten drauf in Bewegung setzte. Das ganze war ein relativ lustiges Spektakel, sodass der Großteil der Einheimischen schon mal am Straßenrand mit großen Augen stehen blieb oder der ein oder andere Autofahrer uns belustigt mit Hupen begleitete. Im Neuen Haus hat dann der Großteil der Leute auf dem Dach, dass offen und überdacht war, geschlafen oder sich einfach irgendwo im Haus eine Matratze zurecht gelegt.
Alles in allem eine sehr lustige Angelegenheit, dass einzig blöde ist, dass dabei meine Kamera verschwunden ist. Naja, man kann nicht alles haben...
Zwei Sachen sind zum Backpackers noch erwähnenswert: 1. dass unser Wachpersonal aus 4 Massai Kriegern bestand die zum Teil auch einige Fetzen Deutsch wie z.B. „Alles Spaghetti?“ konnten und 2. einer der Mitbesitzer, Bob. Von Bob kann ich ehrlich sagen, dass er einer der lustigsten Menschen ist, die ich je getroffen habe. Bob kommt aus Südafrika, weiß nicht genau ob er in Austinburg oder Johannesburg geboren ist und „leitet“ das Backpackers mit. Von den 8 Tagen in Backpackers war Bob 6 oben ohne, natürlich immer mit der gleichen Hose an (und ohne Unterwäsche), einen Abend hatte er ein T-Shirt an und an dem Tag, an dem er Besuch bekommen hat, sogar ein (falsch zugeknöpftes) Hemd. Bob selbst war übertrieben am zittern, da er früher anscheinend mal Epileptiker war, aber vermutlich auch irgendwelche harten Drogen genommen hat und hatte meistens überhaupt keine Ahnung von irgendwas. Auf die Frage, wo Klopapier ist kam dann schon mal „Actually... I Don´t know anything“. Bobs Zimmer im neuen Haus war der Platz unter der Treppe, wo er dann auf einer Isomatte und einer Eisentruhe als Kopfkissen geschlafen hat, da im restlichen Haus Platzmangel herrschte. Aber halb so wild, da Bob meistens eh nur zwischen 4 und 8 geschlafen hat, so wie es mir vorkam.
Die meisten von uns sind noch bis zum 21.12 in Mombasa geblieben und haben die Packpackers Atmosphäre genossen, die Zeit am Strand verbracht und waren Abends mit den anderen Feiern.
Am 21. ging es dann mit dem Bus weiter nach Dar Es Salam um von dort die Fähre Richtung Sansibar nehmen zu können. Die Fahrt dauerte wieder ca. 10 Stunden inkl. ca. eine Stunde an der Grenze, war aber mit Abstand eine der weniger angenehmen Fahrten, die ich bis jetzt in Ostafrika so zurückgelegt habe. Da die Straße zwischen der Grenze und Tanga (Ja, der Ort heißt wirklich Tanga) gerade erneuert wird ging es auf einer „alternativ“ Straße ca. Stunde lang mehr als nur auf und ab. Ich konnte mich glücklich schätzen, als einer von wenigen mir nicht den Kopf an der Decke gestoßen zu haben.
In Dar Es Salam gab es keine Abendfähre, sodass wir eine für den nächsten Tag gebucht haben und anschließend noch den Abend in Dar, wie es hier alle nennen, verbracht haben. Eine typisch Ostafrikanische Großstadt, die allerdings eher wenig bis gar nichts zu bieten hat und ich persönlich nicht für sehr empfehlenswert empfinde. Wenn möglich kann man einen Bogen drum machen!
Mit der Fähre auf Sansibar angekommen wollten wir direkt weiter nach Pemba, was aber natrülich auch nicht ging, da alle Fähren für die nächsten zwei Tage ausgebucht waren, sodass wir uns entschlossen haben, erst einmal eine Nacht in „Stonetown“, der Altstadt Sansibars zu verbringen. Stonetown besteht aus fast ausschließlich kleinen, verwinkelten Gassen, die sich alle ähneln, aber in denen doch immer etwas anderes verkauft wird und einer Promenade. An dieser, in den Forodhai gardens (oder so ähnlich), bauen täglich gegen 7 p.m. die Fische ihre Stände auf und grillen ihre Fänge. Trotz der Touristenpreise ist es eine sehr schöne Atmosphäre und man kann bei Sesambrot und Krabbenspießen den Sonnenuntergang auf Sansibar genießen. Dies haben wir auch am ersten Abend getan.
Am nächsten morgen, sprich dem 23.12, habe ich mich dazu entschlossen alleine weiter in den Norden der Insel, nach Kendwa, zu reisen, da die anderen noch eine Nacht in Stonetown verbringen wollten und mich das Reisen in einer großen Gruppe etwas angestrengt hat, sodass ich es vorzog, ein wenig alleine unterwegs zu sein.
Im Norden bin ich in „Kendwa Rocks“ im Schlafsaal untergekommen, ein Hotel an einem der weniger Strände Sansibars, an dem man auch schwimmen kann. Dies liegt daran, dass Sansibar fast überall von Korallen und Sandbänken umgeben ist, sodass man erst 2 km durch hüfthohes Wasser laufen muss, bis man endlich schwimmen kann.
Kendwa Rocks liegt direkt am Stand, hat ein nettes aber teures Restaurant, und, am besten von allen, liegen und Betten!!! am Strand unter Sonnenschirmen aus Palmholz und Blättern. Folglich habe ich meine drei Tage, 23.12 – 25.12, in Kendwa größtenteils am Stand verbracht. Wirklich alleine ist man in Hotels mit Schlafsälen ja auch nur, wenn man es drauf anlegt, sodass ich nach einem Tag schon vier andere Deutsche, eine Gruppe Schweden, eine Gruppe Südafrikaner, einen Iren und einen Kanadier kannte. Dem entsprechen habe auch nicht alleine Weihnachten feiern müssen, auch wenn die große Weihnachtsfeier erst am 25 stattfand, und hatte sehr nette Tage in Kendwa.
Am 25.12 bin ich dann mit der Nachtfähre nach Pemba, einer anderen Insel des Sansibar Archipels gefahren, da dort Stefan, Paul und Jan Urlaub gemacht haben.
Pemba ist im Gegensatz zu Sansibar noch wenig Touristisch erschlossen, zumindest der untere Teil der Insel, und daher sieht man dort kaum Weise. Am ersten Tag auf Pemba haben wir uns von einem Fischer zum „Wamba Beach“, einem Strand den man entweder nur durch kilometerlangen Fußmarsch, in einem Hotelbus oder per Boot erreicht. Im Gegensatz zu den Stränden auf Sansibar grenzen die Strände auf Pemba direkt an den (Ur)wald, sodass es möglich ist sich in den Schatten von Kokos- und Bananenpalmen und sonstiger Pflanzen zu legen. Auf Sansibar findet man entweder Felsen oder ewig lange Hotelketten, die an den Strand anschließen.
Neben einem Luxushotel inkl. Pool (ca. 30 Meter vom indischen Ozean entfernt...), in dem Zimmer ab 350$ aufwärts kosten (leider komplett ausgebucht ist bis Silvester), befindet sich am Wamba Beach „nichts“. Folglich haben wir außer Einheimischen aus einem nahe gelegenem Ort und einigen Fischern auch keine Menschenseele getroffen.
Das Wasser war leider sehr Algenlastig, sodass man beim Schnorcheln nur kleine Fische und Seegurken sehen konnte. Eine kleine Enttäuschung, die aber am nächsten Tag wett gemacht wurde.
Da ging es mit den gleichen Fischer nach „Masali Iland“, einem Naturschutzreservat ca 1,5h mit dem Segelboot von Pemba entfernt. Auf dem Weg dorthin haben wir Delphine gesehen, konnten sogar an die zwei Meter an sie heran schwimmen und ein Foto mit meiner Unterwasserkamera machen (Danke nochmal Tobi, Thomas und Arti). Hoffentlich ist es was geworden.
Vor Masali Iland sind wir zum ersten mal Schnorcheln gegangen, allerdings in Wasser das zwischen 5 und 7 Metern tief war. Vermutlich haben die Taucher, die auch da waren, auf Grund der Tiefe mehr von diesem Schnorchel/Tauchplatz gehabt. Allerdings war das Wasser auch so klar, dass man problemlos vom Boot aus bis auf den Grund und die Korallen blicken konnte.
Anschließend sind wir richtig auf die Insel gefahren und haben dort die nächsten vier Stunden verbracht. Direkt vor der Insel befinden sich auch Korallenriffe, die bei Ebbe bis zu nur einem Meter unter der Wasseroberfläche liegen, sodass das Schnorcheln dort von mehr Erfolg gekrönt war. Neben Tintenfischen gab es Clownfische, Wasserschildkröten und Fische in allen erdenklichen Größen und Farben zu sehen. Alles vor verschiedenen Korallenarten, Steinformationen und Riesenmuscheln. Ein sehr schönes Erlebnis, von dem auch einige Unterwasserfotos existieren, auf denen man hoffentlich auch etwas erkennen kann! Auf dem Rückweg haben wir dann noch einmal Delphine gesehen, dieses mal allerdings eine größere Art, vermutlich Tümmler?!
Abends sind wir noch eine Stunde vom Anlegesteg im Hafen gesprungen, haben davon Fotos gemacht und uns den Sonnenuntergang angeguckt.
Den dritten Tag auf Pemba haben wir entspannt verbracht, Karten gespielt, Bücher gelesen und den Abend in der Stadt bei lokalem Essen von der Straße verbracht. Das traditionelle tansanianische Straßengericht sind Pommes, auf die dann Ei gegeben wird, sodass man nachher eine Art Pommesomlett hat. Gewöhnungsbedürftig, aber lecker. Die Tage zuvor gab es Fisch (Red Snapper) und Krabben (nicht zu empfehlen!).
Am 29.12 ging es dann zurück nach Sansibar, da Silvester auf Pemba vermutlich doch eher eintönig zu werden schien, und direkt nach Jambiani, einem Strandort im Süd-Osten der Insel, wo wir zwei Tage geblieben sind. Diese zwei Tage lagen meistens am Strand oder saßen in einer Strandbar, haben Karten gespielt und Bier getrunken.
Am 31.12 ging es dann noch einmal Richtung Norden, Kendwa, da dort jedes Jahr die größte Silvesterparty stattfindet. Allerdings waren alle Hotels/Hostels und Pansionen schon ausgebucht, sodass wir Glück hatten, unser Gepäck in der Rezeption eines Gasthauses über Nacht unterbringen zu können. Wir selbst haben dann bei besagter Silvesterstrandparty, die in Kendwa Rocks stattfand, draußen am Strand geschlafen. Das Feuerwerk konnte allerdings nicht ansatzweise mit deutschen Feuerwerk mithalten, ein paar Raketen und Fontänen mit doch schon längeren Pausen zwischendurch.
Die Party an sich war gut besucht und verteilte sich über den ganzen Strand, dass Restaurant/Bar bis hin in den indischen Ozean.
Am nächsten Tag wurde morgens ein wenig Schlaf am Strand nachgeholt und anschließend ging es wieder nach Stonetown, da am Abend unsere Fähre zurück nach Dar Es Salam ging.
Wieder über Nacht gefahren sind wir früh morgens am 02.01 in Dar angekommen, haben unsere Tickets gebucht und sind anschließend in zwei Gruppen weitergefahren. Eike und ich haben uns Richtung Lushoto, einem kleinen Bergdorf in den Usambara Mountains, begeben, während die andern nach Moshi am Kilimandscharo gefahren sind.
Lushoto liegt ca 1,5 h von der Durchgangsstraße Dar – Nairobi abwärts in den Bergen, hieß früher Wilhelmstal und sollte Hauptstadt der deutschen Kolonie werden. Neben den deutlich angenehmeren Preisen sind uns sofort das kältere Klima, man musste abends lang tragen!!!, und die fehlenden Touristen aufgefallen. Besonders hervorzuheben war das Bett in unserer Pension, in der wir für ein Doppelzimmer mit Bad 7,50 € bezahlt haben, welches das gemütlichste in den letzten vier Monaten war! Schön warm mit Wolldecke in einer Umgebung, in der man sich sogar zudecken muss nachts.
An unserem einzigen ganzen Tag haben wir eine Wandertour zum „Irente View Point“ gemacht. Dorthin ging es durch die Dörfer und Wiesen in den Usambara Mountains, und man hat sich doch schon relativ heimisch gefühlt. Die grünen Berge mit den vielen Bäumen, Büschen und Bächen hätte man ach in Bayern, Österreich oder der Schweiz finden können. Allein die Lehmhütten, Palmen und vielen bunten Vögel haben nicht ganz in das Bild gepasst.
Allerdings haben wir dann noch einen alten deutschen Bauernhof inklusive aller alten Farmgeräte gesehen, welche natürlich nicht mehr benutzt werden. Stattdessen macht man wieder alles mit der Hand und die Farmgeräte verrosten lieber...
Mittagessen gab es dann auf einer „Farm“, auf der selbst Brot, Käse, Butter, Marmelade und Jogurt hergestellt wird. Dem entsprechend gab es dann auch das deutscheste Essen, das ich in den letzten vier Monaten zu mir genommen habe: selbstgemachtes, braunes, nicht süßes Brot, Käse, Butter aus Kuhmilch, Schmierkäse, Pflaumen und Pfirsichmarmelade sowie einen Gemüseteller und Passion Fruit Saft. Sehr, sehr lecker!!!
Der View Point an sich befindet sich auf einer Klippe und bietet einen beeindruckenden Blick auf die Bergketten und die tieferliegenden Dörfer und Städte.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch in einem local pub angehalten und das local brew probiert, ein alkoholisches Getränk (Bier genannt, aber irgendwas zwischen Wein, Bier und Sekt) aus Zuckerrohrsaft. Sehr einfach in der Herstellung: Zuckerrohrsaft in einem Licht dichten Behälter fünf Tage Lang gären lassen. Schmeckt allerdings gar nicht mal so schlecht, leicht gegärt mit Kohlensäure halt, aber nicht all zu schlecht.
Abends haben wir dann direkt im Anschluss noch das andere local brew, Bananen“bier“, getrunken, welches man allerdings im Laden in Flaschen abgefüllt kaufen kann. Die Herstellungsweise ist die Gleiche wie bei dem Zuckerrohrbier, allerdings mit Bananensaft als Ausgangsstoff. Schmeckt mit seinen 10% auch ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber nicht unbedingt schlecht! Würde ich dem Gebräu trauen für 8 Monate frisch zu bleiben, würde ich ein paar Flaschen mitbringen, allerdings weiß ich nicht ob das unbedingt so eine gute Idee ist und habe es deshalb gelassen.
Nach diesem Kurzurlaub in deutsche Gefilde ging es dann am 04.01 wieder Richtung Uganda. Allerdings nicht ohne 3 Stunden Buspanne in Moshi und insgesamt ca. 24 h Busfahrt.
Wir sind am gestern gegen 15.00 p.m. wieder in Kumi angekommen und haben uns beide doch schon ein wenig gefreut, wieder „Zuhause“ zu sein.
Soviel zu meinem Urlaub in „Kurz“fassung. Ist jetzt ein wenig ausführlicher geworden, da doch noch relativ viel präsent ist.
Ich wollte mich auch noch für eure vielen Mails und Grüße zu Weihnachten und Silvester bedanken, allerdings war mein Mailfach über Weihnachten leider überladen, sodass leider nicht alles bei mir angekommen ist und, wie ich mittlerweile weiß, einige Mails mich nicht erreicht haben. Ärgerlich, kann man aber leider nichts mehr dran ändern.
Da ich meine Kamera verloren habe, werdet ihr noch ein wenig auf Fotos warten müssen. Aber keine Sorge, es gibt genügend Fotos von den 25 Tagen, die ich auch alle spätestens beim Zwischenseminar erhalten werde, sodass ich sie nur mit etwas Verspätung hochladen werde.
Das war es erst mal von mir, beste Grüße aus Uganda und einen guten Start ins neue Jahr,
Nico
Vor weg erst einmal allen einen frohes neues Jahr und alles, alles gute für 2011!!!
Seit gestern gegen Mittag bin ich wieder wohlbehalten in Kumi angekommen, nachdem ich die letzten 25 Tage ein wenig durch Ostafrika, genauer genommen Kenia und Tansania, gereist bin.
Hier ein kleiner Urlaubsbericht und Kurzzusammenfassung in einem, da mir schon die ersten Sachen nicht mehr ganz präsent sind, da so viel passiert ist.
Am 12.12 ging es von Mbale aus mit dem Bus Richtung Mombasa. Die Busfahrt dauerte gut 12 Stunden mit etwa 1 ½ h Aufenthalt an der Grenze. Da es in Ostafrika nichts dergleichen wie das Schengen-Abkommen gibt (welches unendlich gut ist!!!) muss man sowohl bei der Ausreise ein Formular ausfüllen und seinen Reisepass abstempeln lassen wie auch bei der Einreise noch einmal das gleiche Prozedere über sich ergehen lassen; Sprich 200m weiter.
Direkt nach der kenianischen Grenze wurden wir dann auch direkt von Militär angehalten, mussten alle aussteigen, uns in Reihen im Busscheinwerfer aufstellen, unsere Pässe vorzeigen und unser Gepäck durchsuchen lassen. So sieht dann anscheinend eine ostafrikanische Grenzkontrolle aus.
Morgens um 6 a.m. in Nairobi angekommen hatten wir einen Tag Aufenthalt, da unser Bus erst abends weiterfuhr.
Nairobi an sich ähnelt, so zumindest mein Eindruck, eher einer westlichen Hauptstadt als einer ostafrikanischen. Fast ausschließlich Hochhäuser, wenig bis kein Müll auf den Straßen (was vermutlich daran liegt, dass das Verschmutzen der Straße strafbar ist) und ein geordnetes Verkehrs und Straßensystem. Allerdings gibt es auch Slums, diese sind aber in einer Senke außerhalb der Stadt gut versteckt, sodass man sie selbst von den Hochhäusern aus nicht sieht.
Nach ein wenig Sightseeing und einem Ausflug auf ein bekanntes Hochhaus und Konferenzcenter, dass auch auf dem 100 Schilling Schein zu sehen ist, von dem ich aber den Namen vergessen habe, haben wir es uns in einem der Parks Nairobis gemütlich gemacht und ein „Volksfest“ genossen, da gerade am 13.12 irgendein Nationalfeiertag in Kenia war.
Nachts ging es dann weiter nach Mombasa, noch einmal gut 10 Stunden.
Dort angekommen sind wir zu erst zum Backpackers, unserem „Hotel“ für die Tage in Mombasa, gefahren und sind anschließend zum Strand gegangen.
Das Backpackers in Mombasa war allerdings nicht nur ein Hotel, sondern viel mehr eine Art Wohngemeinschaft mit Küche und Aufenthaltsraum und ca. 20 anderen, weißen Volunteers und Langzeitreisenden. Aber später mehr zum Backpackers.
Die Tage und deren Inhalt in Mombasa kann ich nicht mehr so ganz zuordnen, sodass ich jetzt einfach mal ohne Zeitangabe schreibe, was wir alles gemacht und gesehen haben.
Ein Tag haben wir die Rote Kreuz Branch Mombasa besucht und wurden anschließend durch die Stadt geführt. Einen anderen Tag waren wir im „Fort Jesus“, einem von Portugiesen erbautem Fort, dass von oben die Form eines Menschen, anscheinend Jesus, hat. Danach ging es in die Altstadt und, mal wieder, zum Strand. Am 17.12, glaube ich zumindest, haben wir noch einen Tagesausflug nach Malindi unternommen um dort die Rote Kreuz Branch zu besuchten und den Marine National Park zu besichtigen. Ein eher unspannender Strandabschnitt mit Korallen davor, auf die man nicht treten durfte, sprich man konnte auch nicht schwimmen.
Soweit das Programm des Youth Exchanges.
Daneben sind noch einige andere Sachen passiert, wie z.B., dass das Backpackers aus ihrem Haus geschmissen worden ist, und daher mit Sack und Pack und Leuten an einem Tag umziehen musste. Um dem Landlord noch eine möglichst hohe Stromrechnung als Rache zu hinterlassen liefen die letzten zwei Tage ununterbrochen alle Klimaanlagen, Ventilatoren und Lichter des Hauses. Das neue Haus war musste zuerst am Umzugstag von den alten Besitzern verlassen werden, sodass sich der ganze Umzug bis ca. 9 p.m. hingezogen hat. Den ganzen Tag über wurde Teil für Teil das gesamte Mobiliar des Backpackers auf einen Lastwagen verfrachtet und zur neuen Adresse transportiert. Als letztes waren dann die Gäste samt Couchgarnitur und Kühlschrank dran, sodass sich gegen halb 9 ein halb beladener Transporter mit ca. 30 Muzungus hinten drauf in Bewegung setzte. Das ganze war ein relativ lustiges Spektakel, sodass der Großteil der Einheimischen schon mal am Straßenrand mit großen Augen stehen blieb oder der ein oder andere Autofahrer uns belustigt mit Hupen begleitete. Im Neuen Haus hat dann der Großteil der Leute auf dem Dach, dass offen und überdacht war, geschlafen oder sich einfach irgendwo im Haus eine Matratze zurecht gelegt.
Alles in allem eine sehr lustige Angelegenheit, dass einzig blöde ist, dass dabei meine Kamera verschwunden ist. Naja, man kann nicht alles haben...
Zwei Sachen sind zum Backpackers noch erwähnenswert: 1. dass unser Wachpersonal aus 4 Massai Kriegern bestand die zum Teil auch einige Fetzen Deutsch wie z.B. „Alles Spaghetti?“ konnten und 2. einer der Mitbesitzer, Bob. Von Bob kann ich ehrlich sagen, dass er einer der lustigsten Menschen ist, die ich je getroffen habe. Bob kommt aus Südafrika, weiß nicht genau ob er in Austinburg oder Johannesburg geboren ist und „leitet“ das Backpackers mit. Von den 8 Tagen in Backpackers war Bob 6 oben ohne, natürlich immer mit der gleichen Hose an (und ohne Unterwäsche), einen Abend hatte er ein T-Shirt an und an dem Tag, an dem er Besuch bekommen hat, sogar ein (falsch zugeknöpftes) Hemd. Bob selbst war übertrieben am zittern, da er früher anscheinend mal Epileptiker war, aber vermutlich auch irgendwelche harten Drogen genommen hat und hatte meistens überhaupt keine Ahnung von irgendwas. Auf die Frage, wo Klopapier ist kam dann schon mal „Actually... I Don´t know anything“. Bobs Zimmer im neuen Haus war der Platz unter der Treppe, wo er dann auf einer Isomatte und einer Eisentruhe als Kopfkissen geschlafen hat, da im restlichen Haus Platzmangel herrschte. Aber halb so wild, da Bob meistens eh nur zwischen 4 und 8 geschlafen hat, so wie es mir vorkam.
Die meisten von uns sind noch bis zum 21.12 in Mombasa geblieben und haben die Packpackers Atmosphäre genossen, die Zeit am Strand verbracht und waren Abends mit den anderen Feiern.
Am 21. ging es dann mit dem Bus weiter nach Dar Es Salam um von dort die Fähre Richtung Sansibar nehmen zu können. Die Fahrt dauerte wieder ca. 10 Stunden inkl. ca. eine Stunde an der Grenze, war aber mit Abstand eine der weniger angenehmen Fahrten, die ich bis jetzt in Ostafrika so zurückgelegt habe. Da die Straße zwischen der Grenze und Tanga (Ja, der Ort heißt wirklich Tanga) gerade erneuert wird ging es auf einer „alternativ“ Straße ca. Stunde lang mehr als nur auf und ab. Ich konnte mich glücklich schätzen, als einer von wenigen mir nicht den Kopf an der Decke gestoßen zu haben.
In Dar Es Salam gab es keine Abendfähre, sodass wir eine für den nächsten Tag gebucht haben und anschließend noch den Abend in Dar, wie es hier alle nennen, verbracht haben. Eine typisch Ostafrikanische Großstadt, die allerdings eher wenig bis gar nichts zu bieten hat und ich persönlich nicht für sehr empfehlenswert empfinde. Wenn möglich kann man einen Bogen drum machen!
Mit der Fähre auf Sansibar angekommen wollten wir direkt weiter nach Pemba, was aber natrülich auch nicht ging, da alle Fähren für die nächsten zwei Tage ausgebucht waren, sodass wir uns entschlossen haben, erst einmal eine Nacht in „Stonetown“, der Altstadt Sansibars zu verbringen. Stonetown besteht aus fast ausschließlich kleinen, verwinkelten Gassen, die sich alle ähneln, aber in denen doch immer etwas anderes verkauft wird und einer Promenade. An dieser, in den Forodhai gardens (oder so ähnlich), bauen täglich gegen 7 p.m. die Fische ihre Stände auf und grillen ihre Fänge. Trotz der Touristenpreise ist es eine sehr schöne Atmosphäre und man kann bei Sesambrot und Krabbenspießen den Sonnenuntergang auf Sansibar genießen. Dies haben wir auch am ersten Abend getan.
Am nächsten morgen, sprich dem 23.12, habe ich mich dazu entschlossen alleine weiter in den Norden der Insel, nach Kendwa, zu reisen, da die anderen noch eine Nacht in Stonetown verbringen wollten und mich das Reisen in einer großen Gruppe etwas angestrengt hat, sodass ich es vorzog, ein wenig alleine unterwegs zu sein.
Im Norden bin ich in „Kendwa Rocks“ im Schlafsaal untergekommen, ein Hotel an einem der weniger Strände Sansibars, an dem man auch schwimmen kann. Dies liegt daran, dass Sansibar fast überall von Korallen und Sandbänken umgeben ist, sodass man erst 2 km durch hüfthohes Wasser laufen muss, bis man endlich schwimmen kann.
Kendwa Rocks liegt direkt am Stand, hat ein nettes aber teures Restaurant, und, am besten von allen, liegen und Betten!!! am Strand unter Sonnenschirmen aus Palmholz und Blättern. Folglich habe ich meine drei Tage, 23.12 – 25.12, in Kendwa größtenteils am Stand verbracht. Wirklich alleine ist man in Hotels mit Schlafsälen ja auch nur, wenn man es drauf anlegt, sodass ich nach einem Tag schon vier andere Deutsche, eine Gruppe Schweden, eine Gruppe Südafrikaner, einen Iren und einen Kanadier kannte. Dem entsprechen habe auch nicht alleine Weihnachten feiern müssen, auch wenn die große Weihnachtsfeier erst am 25 stattfand, und hatte sehr nette Tage in Kendwa.
Am 25.12 bin ich dann mit der Nachtfähre nach Pemba, einer anderen Insel des Sansibar Archipels gefahren, da dort Stefan, Paul und Jan Urlaub gemacht haben.
Pemba ist im Gegensatz zu Sansibar noch wenig Touristisch erschlossen, zumindest der untere Teil der Insel, und daher sieht man dort kaum Weise. Am ersten Tag auf Pemba haben wir uns von einem Fischer zum „Wamba Beach“, einem Strand den man entweder nur durch kilometerlangen Fußmarsch, in einem Hotelbus oder per Boot erreicht. Im Gegensatz zu den Stränden auf Sansibar grenzen die Strände auf Pemba direkt an den (Ur)wald, sodass es möglich ist sich in den Schatten von Kokos- und Bananenpalmen und sonstiger Pflanzen zu legen. Auf Sansibar findet man entweder Felsen oder ewig lange Hotelketten, die an den Strand anschließen.
Neben einem Luxushotel inkl. Pool (ca. 30 Meter vom indischen Ozean entfernt...), in dem Zimmer ab 350$ aufwärts kosten (leider komplett ausgebucht ist bis Silvester), befindet sich am Wamba Beach „nichts“. Folglich haben wir außer Einheimischen aus einem nahe gelegenem Ort und einigen Fischern auch keine Menschenseele getroffen.
Das Wasser war leider sehr Algenlastig, sodass man beim Schnorcheln nur kleine Fische und Seegurken sehen konnte. Eine kleine Enttäuschung, die aber am nächsten Tag wett gemacht wurde.
Da ging es mit den gleichen Fischer nach „Masali Iland“, einem Naturschutzreservat ca 1,5h mit dem Segelboot von Pemba entfernt. Auf dem Weg dorthin haben wir Delphine gesehen, konnten sogar an die zwei Meter an sie heran schwimmen und ein Foto mit meiner Unterwasserkamera machen (Danke nochmal Tobi, Thomas und Arti). Hoffentlich ist es was geworden.
Vor Masali Iland sind wir zum ersten mal Schnorcheln gegangen, allerdings in Wasser das zwischen 5 und 7 Metern tief war. Vermutlich haben die Taucher, die auch da waren, auf Grund der Tiefe mehr von diesem Schnorchel/Tauchplatz gehabt. Allerdings war das Wasser auch so klar, dass man problemlos vom Boot aus bis auf den Grund und die Korallen blicken konnte.
Anschließend sind wir richtig auf die Insel gefahren und haben dort die nächsten vier Stunden verbracht. Direkt vor der Insel befinden sich auch Korallenriffe, die bei Ebbe bis zu nur einem Meter unter der Wasseroberfläche liegen, sodass das Schnorcheln dort von mehr Erfolg gekrönt war. Neben Tintenfischen gab es Clownfische, Wasserschildkröten und Fische in allen erdenklichen Größen und Farben zu sehen. Alles vor verschiedenen Korallenarten, Steinformationen und Riesenmuscheln. Ein sehr schönes Erlebnis, von dem auch einige Unterwasserfotos existieren, auf denen man hoffentlich auch etwas erkennen kann! Auf dem Rückweg haben wir dann noch einmal Delphine gesehen, dieses mal allerdings eine größere Art, vermutlich Tümmler?!
Abends sind wir noch eine Stunde vom Anlegesteg im Hafen gesprungen, haben davon Fotos gemacht und uns den Sonnenuntergang angeguckt.
Den dritten Tag auf Pemba haben wir entspannt verbracht, Karten gespielt, Bücher gelesen und den Abend in der Stadt bei lokalem Essen von der Straße verbracht. Das traditionelle tansanianische Straßengericht sind Pommes, auf die dann Ei gegeben wird, sodass man nachher eine Art Pommesomlett hat. Gewöhnungsbedürftig, aber lecker. Die Tage zuvor gab es Fisch (Red Snapper) und Krabben (nicht zu empfehlen!).
Am 29.12 ging es dann zurück nach Sansibar, da Silvester auf Pemba vermutlich doch eher eintönig zu werden schien, und direkt nach Jambiani, einem Strandort im Süd-Osten der Insel, wo wir zwei Tage geblieben sind. Diese zwei Tage lagen meistens am Strand oder saßen in einer Strandbar, haben Karten gespielt und Bier getrunken.
Am 31.12 ging es dann noch einmal Richtung Norden, Kendwa, da dort jedes Jahr die größte Silvesterparty stattfindet. Allerdings waren alle Hotels/Hostels und Pansionen schon ausgebucht, sodass wir Glück hatten, unser Gepäck in der Rezeption eines Gasthauses über Nacht unterbringen zu können. Wir selbst haben dann bei besagter Silvesterstrandparty, die in Kendwa Rocks stattfand, draußen am Strand geschlafen. Das Feuerwerk konnte allerdings nicht ansatzweise mit deutschen Feuerwerk mithalten, ein paar Raketen und Fontänen mit doch schon längeren Pausen zwischendurch.
Die Party an sich war gut besucht und verteilte sich über den ganzen Strand, dass Restaurant/Bar bis hin in den indischen Ozean.
Am nächsten Tag wurde morgens ein wenig Schlaf am Strand nachgeholt und anschließend ging es wieder nach Stonetown, da am Abend unsere Fähre zurück nach Dar Es Salam ging.
Wieder über Nacht gefahren sind wir früh morgens am 02.01 in Dar angekommen, haben unsere Tickets gebucht und sind anschließend in zwei Gruppen weitergefahren. Eike und ich haben uns Richtung Lushoto, einem kleinen Bergdorf in den Usambara Mountains, begeben, während die andern nach Moshi am Kilimandscharo gefahren sind.
Lushoto liegt ca 1,5 h von der Durchgangsstraße Dar – Nairobi abwärts in den Bergen, hieß früher Wilhelmstal und sollte Hauptstadt der deutschen Kolonie werden. Neben den deutlich angenehmeren Preisen sind uns sofort das kältere Klima, man musste abends lang tragen!!!, und die fehlenden Touristen aufgefallen. Besonders hervorzuheben war das Bett in unserer Pension, in der wir für ein Doppelzimmer mit Bad 7,50 € bezahlt haben, welches das gemütlichste in den letzten vier Monaten war! Schön warm mit Wolldecke in einer Umgebung, in der man sich sogar zudecken muss nachts.
An unserem einzigen ganzen Tag haben wir eine Wandertour zum „Irente View Point“ gemacht. Dorthin ging es durch die Dörfer und Wiesen in den Usambara Mountains, und man hat sich doch schon relativ heimisch gefühlt. Die grünen Berge mit den vielen Bäumen, Büschen und Bächen hätte man ach in Bayern, Österreich oder der Schweiz finden können. Allein die Lehmhütten, Palmen und vielen bunten Vögel haben nicht ganz in das Bild gepasst.
Allerdings haben wir dann noch einen alten deutschen Bauernhof inklusive aller alten Farmgeräte gesehen, welche natürlich nicht mehr benutzt werden. Stattdessen macht man wieder alles mit der Hand und die Farmgeräte verrosten lieber...
Mittagessen gab es dann auf einer „Farm“, auf der selbst Brot, Käse, Butter, Marmelade und Jogurt hergestellt wird. Dem entsprechend gab es dann auch das deutscheste Essen, das ich in den letzten vier Monaten zu mir genommen habe: selbstgemachtes, braunes, nicht süßes Brot, Käse, Butter aus Kuhmilch, Schmierkäse, Pflaumen und Pfirsichmarmelade sowie einen Gemüseteller und Passion Fruit Saft. Sehr, sehr lecker!!!
Der View Point an sich befindet sich auf einer Klippe und bietet einen beeindruckenden Blick auf die Bergketten und die tieferliegenden Dörfer und Städte.
Auf dem Rückweg haben wir dann noch in einem local pub angehalten und das local brew probiert, ein alkoholisches Getränk (Bier genannt, aber irgendwas zwischen Wein, Bier und Sekt) aus Zuckerrohrsaft. Sehr einfach in der Herstellung: Zuckerrohrsaft in einem Licht dichten Behälter fünf Tage Lang gären lassen. Schmeckt allerdings gar nicht mal so schlecht, leicht gegärt mit Kohlensäure halt, aber nicht all zu schlecht.
Abends haben wir dann direkt im Anschluss noch das andere local brew, Bananen“bier“, getrunken, welches man allerdings im Laden in Flaschen abgefüllt kaufen kann. Die Herstellungsweise ist die Gleiche wie bei dem Zuckerrohrbier, allerdings mit Bananensaft als Ausgangsstoff. Schmeckt mit seinen 10% auch ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber nicht unbedingt schlecht! Würde ich dem Gebräu trauen für 8 Monate frisch zu bleiben, würde ich ein paar Flaschen mitbringen, allerdings weiß ich nicht ob das unbedingt so eine gute Idee ist und habe es deshalb gelassen.
Nach diesem Kurzurlaub in deutsche Gefilde ging es dann am 04.01 wieder Richtung Uganda. Allerdings nicht ohne 3 Stunden Buspanne in Moshi und insgesamt ca. 24 h Busfahrt.
Wir sind am gestern gegen 15.00 p.m. wieder in Kumi angekommen und haben uns beide doch schon ein wenig gefreut, wieder „Zuhause“ zu sein.
Soviel zu meinem Urlaub in „Kurz“fassung. Ist jetzt ein wenig ausführlicher geworden, da doch noch relativ viel präsent ist.
Ich wollte mich auch noch für eure vielen Mails und Grüße zu Weihnachten und Silvester bedanken, allerdings war mein Mailfach über Weihnachten leider überladen, sodass leider nicht alles bei mir angekommen ist und, wie ich mittlerweile weiß, einige Mails mich nicht erreicht haben. Ärgerlich, kann man aber leider nichts mehr dran ändern.
Da ich meine Kamera verloren habe, werdet ihr noch ein wenig auf Fotos warten müssen. Aber keine Sorge, es gibt genügend Fotos von den 25 Tagen, die ich auch alle spätestens beim Zwischenseminar erhalten werde, sodass ich sie nur mit etwas Verspätung hochladen werde.
Das war es erst mal von mir, beste Grüße aus Uganda und einen guten Start ins neue Jahr,
Nico
Abonnieren
Posts (Atom)