Kumi, 11.12.2010
Zu erst einmal die kleine Ansage, dass dies vermutlich der letzte Eintrag für dieses Jahr wird. Die letzte Arbeitswoche ist geschafft und morgen geht es Richtung indischer Ozean!
Aber zuerst einmal zur letzten Woche.
Montag waren wir wieder mit der Moskitonetz Verteilung beschäftigt, wie ich schon erwähnt habe und Dienstag war ein ganz normaler Arbeitstag. Morgens haben wir Computer Unterricht gegeben und Nachmittags das vorletzte Mal Deutschstunden. Mittwoch war ich mit Ben in Soroti zu einem workshop über „safe male circumcision“. Das ganze war sehr, sehr interessant und lustig.
Alles fing damit an, dass jeder sich vorstellen sollte und was seine Erwartungen sind. Bei 15 Leuten war die Erwartung „money“oder „something small for the pocket“! Anscheinend kann man hier Leute nur motivieren zu workshops zu gehen, wenn man gleichzeitig mit einem Geldschein wedelt. Auch eine sehr schöne Erwartung war, dass sich nach dem workshop alle beschneiden lassen.
Danach kamen mehrere Vorträge über das Programm der „safe male circumcision“, dass übrigens eingeführt wird, um die Rate der Neuansteckungen mit HIV zu verringern, und wie das Programm umgesetzt werden soll. Anschließend durften Fragen gestellt weden, die für mich der Höhepunkt des Tages waren! Um nur einige Beispiele zu nennen:
- was passiert mit den Babys, die schon beschnitten zur Welt kommen?
- kriegt man nach erfolgreicher Beschneidung ein Zertifikat?
- was macht man, wenn man innerhalb der ersten 6 Wochen, in denen man kein Sex haben soll, eine Erektion kriegt?
- etc...
Übrigens ist ein Vorteil der Beschneidung, dass man sicher ist vor rituellen Kidnappern, die einen sonst entführen und auf eher unsterile Weise beschneiden.
Donnerstag war erst Branch Governing Board Meeting und Nachmittags haben wir mit unserem Deutschkurs Weihnachtsschmuck gebastelt. Sehr schön wie einfach man erwachsene, arbeitende Menschen begeistern kann!!!
Gestern war der erste Tag vom Election Preparedness Training. Dieses Training sollte irgendwann im Jahr 2010 stattfinden, bis spätestens zum 15.12. Und wann findet das Training statt?! Vom 10.12. bis zum 14.12! Am ersten Tag ging es um das Rote Kreuz, das Emblem und das Völkerrecht. Eigentlich ganz interessant, aber alles auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten.
Gestern Abend waren wir dann noch in Mbale, da Vincent seinen Geburtstag gefeiert hat und heute haben wir noch ein wenig in unserem Haus aufgeräumt und Sachen zusammen gelegt.
Soviel zu meiner Woche.
Morgen geht es dann erst nach Mombasa, für einen Youth exchange, von Mombasa aus ist ein kleiner Abstecher für 2,3 Tage nach Malindi geplant und anschließend über Weihnachten nach Pemba Iland. Von dort aus am 29.12 nach Sansibar und am 02.01.2011 zurück nach Kumi.
Ich hoffe ich konnte euch ein wenig neidisch machen, da ich dieses Jahr Weihnachten vermutlich bei 35° C am Strand des indischen Ozeans verbringen werde! Ich werde anschließend berichten, ob ich weiße Weihnachten oder sandgelbe Weihnachten vorziehe!
Zum Schluss wünsche ich allen noch schöne Festtage und einen guten Rutsch! Erfriert nicht im kalten Deutschland und lasst mal was von euch hören,
Nico
Durch diesen Blog möchte ich euch über meine Erlebnisse und Eindrücke in Uganda auf dem Laufenden halten. Ich werde versuchen hier regelmäßig Berichte und evtl. Fotos hochzuladen, sodass ihr mein Jahr in Uganda mitverfolgen könnt und euch ein eigenes Bild über Land und Leute machen könnt. Über Mails eurerseits bezüglich Fragen oder einfach nur netter Grüße freue ich mich natürlich auch immer.(nicoborgsmueller@web.de)
Samstag, 11. Dezember 2010
Montag, 6. Dezember 2010
kleine Egänzung
Kumi, 06.12.10
Kleiner Nachtrag zu gestern, da es heute wieder nach Mukongoro ging (eine der zwei Sub Countys, in der gestern Netze verteilt wurden). Der Grund war, dass, komplett wider allen Erwartungen, an einigen der Distribution Points sich die Leute selbst bedient haben. So schien es zumindest zuerst.
Nachdem dann die zuständigen Leute eingesammelt wurden und sagen sollten, wer alles widerrechtlich ein Netz geklaut hat, damit die Polizei damit beauftragt werden kann, eben diese Netze wiederzubeschaffen, kam relativ schnell heraus, dass die freundlichen Herren und Damen zuerst einmal an sich selbst mehr Netze distributed haben, als Ihnen zustand. Als die community dies mitgekriegt hat, haben sie, um sich stillschweigen zu sichern, auch für die restlichen Leute noch ein paar Netze mehr springen lassen, sodass schließlich an die 50 Netze fehlten...
Jetzt dürfen alle Netze wieder eingesammelt werden und müssen Berichte an die Polizei geschrieben werden, in denen alle Beteiligten ihre Standpunkte darlegen.
Interessant ist allerdings auch, dass die Polizisten, sogar die in Kumi, die bei der Distribution für Ordnung sorgen sollten, auf einmal auch im Besitz von neuen Moskito Netzen sind.... Komische Zufälle gibt es hier in diesem Land!
Kleiner Nachtrag zu gestern, da es heute wieder nach Mukongoro ging (eine der zwei Sub Countys, in der gestern Netze verteilt wurden). Der Grund war, dass, komplett wider allen Erwartungen, an einigen der Distribution Points sich die Leute selbst bedient haben. So schien es zumindest zuerst.
Nachdem dann die zuständigen Leute eingesammelt wurden und sagen sollten, wer alles widerrechtlich ein Netz geklaut hat, damit die Polizei damit beauftragt werden kann, eben diese Netze wiederzubeschaffen, kam relativ schnell heraus, dass die freundlichen Herren und Damen zuerst einmal an sich selbst mehr Netze distributed haben, als Ihnen zustand. Als die community dies mitgekriegt hat, haben sie, um sich stillschweigen zu sichern, auch für die restlichen Leute noch ein paar Netze mehr springen lassen, sodass schließlich an die 50 Netze fehlten...
Jetzt dürfen alle Netze wieder eingesammelt werden und müssen Berichte an die Polizei geschrieben werden, in denen alle Beteiligten ihre Standpunkte darlegen.
Interessant ist allerdings auch, dass die Polizisten, sogar die in Kumi, die bei der Distribution für Ordnung sorgen sollten, auf einmal auch im Besitz von neuen Moskito Netzen sind.... Komische Zufälle gibt es hier in diesem Land!
Sonntag, 5. Dezember 2010
1 week to go
Kumi, 05.12.2010
Nachdem am Wochenende schon die Bilder kamen, hier jetzt der Bericht dazu.
Wider allen erwarten hat der Exchange visit nach Jinja stattgefunden. Zwar war einen Tag vorher immer noch nicht klar, wer genau mitfährt und wo geschlafen wird, aber letztendlich waren wir dann doch 11 Leute. In Jinja haben wir uns erst 4 Stunden mit den dortigen Jugend- und Branchvertretern getroffen und uns ausgetauscht. Dabei wurde wieder viel geredet und wenig gesagt, wie sooft in diesem Land. Anschließend haben wir uns einen „out of school youth link“ angeguckt, die verschiedene Projekte, u.a. Bäume pflanzen, haben und einen „school link“ in der Jinja Schhool of Nursing. Abends ging es dann zuerst in eine Bar und anschließend in einen Club. Sehr amüsant anzusehen war, dass einige der Freiwilligen aus Kumi in ihrem Leben vorher noch nie in Jinja waren geschweige denn in einem Club.
Sonntags sind dann alle Ugander exklusive den deutschen Freiwilligen, die schon alles vorher gesehen hatten, auf Sightseeingtour gegangen.
Den anschließenden Montag gab es dann ein „evaluation meeting“, zu dem natürlich nicht alle Beteiligten da waren, und bei dem wieder viel geredet und wenig gesagt wurde.
Dienstag haben wir dann mit „Computer lessons“ angefangen. Da ein Großteil der Leute aus den Dörfern kommen, mussten wir dann damit anfangen, wie man eine Maus benutzt und wie man einen Computer hoch und herunter fährt. Zumindest werden wir in den nächsten Wochen nicht in Verlegenheit geraten mit neuen Dingen aufzuwarten...
Den Großteil der anderen Tage hab ich dann damit verbracht, meinen Quartalsbericht zu schreiben, der vermutlich diese Woche fertig wird, aber eigentlich schon seit 5 Tagen fertig sein sollte...
Aber „this is Uganda“.
Freitag waren Eike und ich in Mbale zu einem Konzert von ugandischen Rappern und RnB Sängern. Das Ganze sollte um 7 Uhr losgehen, um 8 Uhr waren wir da und um 11:30 fing das Konzert dann an. Da es einen Eintrittspreis von 1,60€ gab war das Publikum eher klein und bestand fast ausschließlich aus Weißen, reichen Ugandern und Prostituierten.
Samstag war dann „hangover“ Tag und heute sind die Moskitonetze verteilt worden, sodass wir den ganzen Tag lang unterwegs waren. Wir sind zu den einzelnen Verteilungspunkten gefahren und haben überprüft, ob alles Richtig abläuft und die Leute aufgeklärt werden, wie man z.B. ein Moskitonetz richtig aufhängt. Sehr interessant war unser Transportmittel: ein „Krankenwagen“. Wobei man sich unter Krankenwagen ein größeres Auto vorstellen kann, dass anstatt 4 Sitzen hinten zwei Bänke und eine Liege hat. Auch mal eine Erfahrung!
Morgen geht es dann in die letzte Arbeitswoche und anschließend auf in den Osten Richtung Mombasa, Malindi, Pemba und Sansibar!
Nachdem am Wochenende schon die Bilder kamen, hier jetzt der Bericht dazu.
Wider allen erwarten hat der Exchange visit nach Jinja stattgefunden. Zwar war einen Tag vorher immer noch nicht klar, wer genau mitfährt und wo geschlafen wird, aber letztendlich waren wir dann doch 11 Leute. In Jinja haben wir uns erst 4 Stunden mit den dortigen Jugend- und Branchvertretern getroffen und uns ausgetauscht. Dabei wurde wieder viel geredet und wenig gesagt, wie sooft in diesem Land. Anschließend haben wir uns einen „out of school youth link“ angeguckt, die verschiedene Projekte, u.a. Bäume pflanzen, haben und einen „school link“ in der Jinja Schhool of Nursing. Abends ging es dann zuerst in eine Bar und anschließend in einen Club. Sehr amüsant anzusehen war, dass einige der Freiwilligen aus Kumi in ihrem Leben vorher noch nie in Jinja waren geschweige denn in einem Club.
Sonntags sind dann alle Ugander exklusive den deutschen Freiwilligen, die schon alles vorher gesehen hatten, auf Sightseeingtour gegangen.
Den anschließenden Montag gab es dann ein „evaluation meeting“, zu dem natürlich nicht alle Beteiligten da waren, und bei dem wieder viel geredet und wenig gesagt wurde.
Dienstag haben wir dann mit „Computer lessons“ angefangen. Da ein Großteil der Leute aus den Dörfern kommen, mussten wir dann damit anfangen, wie man eine Maus benutzt und wie man einen Computer hoch und herunter fährt. Zumindest werden wir in den nächsten Wochen nicht in Verlegenheit geraten mit neuen Dingen aufzuwarten...
Den Großteil der anderen Tage hab ich dann damit verbracht, meinen Quartalsbericht zu schreiben, der vermutlich diese Woche fertig wird, aber eigentlich schon seit 5 Tagen fertig sein sollte...
Aber „this is Uganda“.
Freitag waren Eike und ich in Mbale zu einem Konzert von ugandischen Rappern und RnB Sängern. Das Ganze sollte um 7 Uhr losgehen, um 8 Uhr waren wir da und um 11:30 fing das Konzert dann an. Da es einen Eintrittspreis von 1,60€ gab war das Publikum eher klein und bestand fast ausschließlich aus Weißen, reichen Ugandern und Prostituierten.
Samstag war dann „hangover“ Tag und heute sind die Moskitonetze verteilt worden, sodass wir den ganzen Tag lang unterwegs waren. Wir sind zu den einzelnen Verteilungspunkten gefahren und haben überprüft, ob alles Richtig abläuft und die Leute aufgeklärt werden, wie man z.B. ein Moskitonetz richtig aufhängt. Sehr interessant war unser Transportmittel: ein „Krankenwagen“. Wobei man sich unter Krankenwagen ein größeres Auto vorstellen kann, dass anstatt 4 Sitzen hinten zwei Bänke und eine Liege hat. Auch mal eine Erfahrung!
Morgen geht es dann in die letzte Arbeitswoche und anschließend auf in den Osten Richtung Mombasa, Malindi, Pemba und Sansibar!
Freitag, 3. Dezember 2010
Fotos 3
Hier einige neue Fotos, da ich grade in Mblae bin.
http://www.flickr.com/photos/54885625@N04/?saved=1
Eintrag kommt dann in den nächsten Tagen
http://www.flickr.com/photos/54885625@N04/?saved=1
Eintrag kommt dann in den nächsten Tagen
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