Mittwoch, 10. November 2010

Mount Elgon

Kumi, 09.11.2010

Und wieder einmal 2 Wochen in Kurzform, da es immer noch kein Strom gibt.
Was wir gearbeitet haben, kann ich zeitlich nicht mehr ganz genau einordnen, deshalb schreib ich es einfach ohne Zeitangaben: 2 mal waren wir in den Dörfern für ein „assessment“, da es wieder Überschwemmungen gab. Zwei andere Tage waren wir in Dörfern zur „dissemination“, d.h. Über das Rote Kreuz erzählen und Mitglieder werben. Die restliche Zeit waren wir im Office und haben dort mehr oder weniger gearbeitet.

Was mir allerdings noch gut in Erinnerung ist, ist unser Trip auf den Mount Elgon am letzten Wochenende. Donnerstag morgen haben wir uns beim Office des Roten Kreuzes in Mblae getroffen, da der Trip vom RK Mbale organisiert wurde, und sind mit einem gemieteten Taxi zu unserem Startpunkt im unteren Teil des Gebirges gefahren (1700 Höhenmeter). Dort haben wir unsere 3 Guides und 5 Träger getroffen, die wir für die 4 Tage gebucht hatten.
Am Donnerstag ging es über 8 km auf 2900 Höhenmeter in das erste Camp, Sasa River Camp. Der Weg dorthin verlief erst durch kleine Siedlungen am Hang des Gebirges, die allerdings an der Nationalparkgrenze aufhörten. Nach dem ersten etwas anstrengenderen Aufstieg, der „wall of death“, ging es quer durch den Regenwald bis zu unserem Camp. Die Landschaft ist einfach unglaublich schön und der Ausblick unbeschreiblich. Leider gibt es im Mount Elgon Nationalpark nicht so viele exotische Tiere, nur Vögel.
Im Camp haben wir in Zelten geschlafen und die Uganda in einer Hütte. Der Nachteil der Hütte war, dass in ihr ein Lagerfeuer brannte, auf dem gekocht wurde und die Hütte leider keinen Rauchabzug hatte. Hat man also länger als 10 Mins. in ihr verbracht, haben die Augen angefangen zu tränen. Der Vorteil der Hütte war, dass sie warm war. Im ersten Camp ist es Nachts auf ca. 7° abgekühlt, aber in den Zelten ging es noch.
Am zweiten Tag ging es dann nur 6km und 600 Höhenmeter zum zweiten Camp, Mode Cave Camp. Anfangs noch durch den Regenwald, hat sich später die Vegetation verändert und mich persönlich an Griechenland oder die Türkei erinnert. Palmen, Büsche, Blumen etc.
Vom Mode Cave Camp haben wir noch einen Ausflug zu einem Wasserfall gemacht, der wunderschön aussah, aber sehr kalt war. Natürlich hat uns das nicht davon abschrecken können, baden zu gehen.
Die zweite Nacht haben wir in einer Hütte geschlafen, in der kein Feuer war. In der Hütte mit Feuer, haben die Uganda geschlafen.Da es Nachts auf 0° abgekühlt ist und wir alle nur Sommerschlafsäcke dabei hatten, war das ganze nicht mehr so spaßig. Die erste Maßnahme war, die Betten zusammen zu schieben und auf so wenig Platz wie möglich mit so vielen Leuten wie möglich zu schlafen. Hat leider auch nicht viel geholfen. Die zweite Maßnahme war, den Gaskocher anzumachen und Wasser zu verdampfen. Hat geholfen, solange Wasser verdampft wurde. Da das bei dem ganzen Stroh in der Hütte aber auch nicht ungefährlich war, konnten wir den Gaskocher leider nicht dauerhaft brennen lassen, sodass es, wenn er aus war, sofort wieder saukalt wurde.

Aus dieser Nacht haben die Beteiligten geschlossen, dass sie nicht noch eine Nacht auf dem Berg verbringen möchten und am nächsten Tag lieber den ganzen Abstieg wagen wollen.
Gesagt getan. Am nächsten Tag ging es für die deutschen Herren der Schöpfung 9 km und 800 Höhenmeter auf den Gipfel (Wagagai Summit 4321 m) und zurück. Dann nach einer kleinen Stärkung zuerst ins Sasa River Camp und anschließend ganz hinunter zum Startpunkt, sodass wir an diesem Tag 33 km und ca. 3500 Höhenmeter hinter uns gebracht haben.

Dafür konnten wir abends eine Dusche genießen und frei über den Sonntag verfügen, sodass sich das ganze gelohnt hat. Einzige Folgen sind eine Erkältung, 3 Blasen und ein wenig Muskelkater in den Waden gewesen, aber gestern hab ich schon wieder Volleyball gespielt.
Gegen die Erkältung musste ich mir 50 Orangen kaufen und versprechen, sie bis zum Ende der Woche aufgebraucht zu haben. Also gibt es jetzt immer selbst gepressten O-Saft!

Das war es mal wieder in Kurzform von mir.
Beste Grüße an Alle, Nico

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